Immer sonderbarere Züge nimmt der fortgesetzte Islamismus des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan an. Erdogan, der im letzten Jahrzehnt als Ministerpräsident die Türkei auf einen immer stärkeren Islam-Kurs gebracht hatte, sieht sich offensichtlich zunehmend auch als Welt-Islam-Führer. So veranstaltet der türkische Staatspräsident für die Muslime in Lateinamerika ein eigenes Gipfeltreffen in Istanbul.
Um den Weltherrschaftsanspruch des Islam auch gegenüber den Lateinamerikanern zu vertreten, betätigte sich Erdogan sogar als Quasi-Geschichtsfälscher. So wärmte er die krause Idee des islamischen Historikers Youssef Mroueh auf, dass Amerika nicht von Christoph Kolumbus, sondern von Muslimen entdeckt worden sei.
Erdogan: Auf Kuba stand 1492 bereits eine Moschee
Um seine Propagandathese zu stützen, zitierte er eine Überlieferung, nach der Kolumbus einen Hügelzug auf Kuba bei seiner Entdeckung mit einer Moschee assoziiert haben soll. So sollen bereits 1178 muslimische Seefahrer Amerika entdeckt haben. Auf Kuba möchte Erdogan jetzt sogar eine solche Moschee “nachbauen”.
Obwohl der Anteil der Muslime in Süd- und Mittelamerika aktuell gering ist, hoffen Erdogan und seine Mitstreiter in der islamischen Welt offenbar auf eine erfolgreiche “Missionierung” dieses Kontinents. So lädt etwa der Iran seit längerer Zeit gezielt Studenten aus Mitte- und Südamerika nach Teheran ein, um sie dort in eigenen Koran-Schulen zu indoktrinieren.