Die Dublin-System regelt, welcher Staat für die Durchführung von Asylverfahren verantwortlich ist. Der Kern: Kommt ein Asylwerber aus einem sogenannten sicheren Drittstaat, hat er dort den Asylantrag zu stellen und darf ihn diesen zurückgeschickt werden.
Die Schweiz nutzt dieses Abkommen mit 17.000 Abschiebungen wie kaum ein anderer Staat in Europa. Zwischen 2009 und 2013 wurden etwa 17.000 Asylwerber in einen anderen Dublin-Staat zurückgeschickt. Dies geht nun aus einem vertraulichen EU-Dokument hervor, welches der Neuen Zürcher Zeitung vorliegt.
Von der EU gab es wie so oft keine Stellungnahme zu diesen Zahlen. Ein Sprecher meinte lediglich, bei dem Dokument handle es sich “nicht um eine öffentliche Publikation”.
Asylparadies Österreich
Vergleicht man die Schweizer-Zahlen mit jenen Österreichs, muss man feststellen, dass in der rot-weiß-roten Alpenrepublik im selben Zeitraum nur 6.000 Personen abgeschoben wurden. Das sind acht Prozent der gestellten Asylanträge.
Während in der Schweiz rigoros abgeschoben wird, ist Österreich weiterhin ein Paradies für Asylwerber. Laut den jüngst veröffentlichten Zahlen aus dem Innenministerium stieg die Zahl der Asylanträge im Oktober 2014 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 85,2 Prozent.
Was in der Schweiz möglich ist, dürfte doch auch bei uns kein Problem darstellen: Das denken sich wahrscheinlich viele besorgte Bürger.