Auf Kosten der europäischen Steuerzahler ist Brüssel nichts zu teuer. Wie aktuelle Unterlagen des EU-Haushaltskontroll-ausschusses belegen, sind allein an den schwarzafrikanischen Staat Ghana 400 Millionen Euro an „Hilfsgeldern“ geflossen. Die Bevölkerung, die eigentlich von der EU-Entwicklungshilfe profitieren soll, spürt freilich wenig bis nichts davon. Vielmehr versickern die Millionen in den sprichwörtlich „dunklen Kanälen“ Schwarzafrikas, wo Korruption und Freunderlwirtschaft Hochkonjunktur haben.
Eines der Haupt-Korruptionsdelikte in Ghana ist die Abrechnung von Scheinarbeitern, auch Geisterarbeiter genannt. Dabei werden beispielsweise öffentlich Bedienstete gegenüber Brüssel dokumentiert, die es tatsächlich gar nicht gibt.
Geisterarbeiter in ganz Schwarzafrika
Allein in Ghana soll es 3.000 von der EU finanzierte Stellen geben, die in der Praxis gar nicht existieren. Das ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs. In Nigeria rechnet man mit 45.000 von der EU finanzierten Geisterarbeitsplätzen. Den Brüssler Bürokraten scheint dies jedoch nicht weiter aufzufallen – oder es ist ihnen egal. Für die Haushaltsperiode 2014 bis 2020 wurden jedenfalls für Schwarzafrika insgesamt weitere 47 Milliarden Euro an Entwicklungshilfe bereitgestellt.