Britische "Ethikexperten" haben angesichts der gesellschaftlichen Anerkennung der Abtreibung dafür argumentiert, dass es demnach frischgebackenen Eltern auch erlaubt sein soll, ihr neugeborenes Baby töten zu lassen. Ein Artikel des Telegraph zitiert die Medizinethiker, die mit der Oxford University zusammenhängen, aus ihrem Artikel im Journal of Medical Ethics:
Nachgeburtliche Abtreibung
Neugeborene Kinder seien keine "tatsächlichen Personen" und hätten kein "moralisches Recht zu leben". Zum Beispiel bei einer Behinderung, die sich erst nach der Geburt herausstellt, soll deshalb das Kind getötet werden dürfen. "Der moralische Status eines Neugeborenen ist equivalent zu dem eines Ungeborenen, weil beiden jene Eigenschaften fehlen, die das Recht auf Leben eines Individuums rechtfertigen." Sie seien "menschliche Wesen und potentielle Personen, aber nicht 'Personen' im Sinne von 'Subjekt' eines moralischen Rechts auf Leben". Anstatt Kindsmord bevorzugen die Autoren deshalb den Begriff "Nachgeburtliche Abtreibung".
Auch der Herausgeber des Journals verteidigt den Artikel und greift dessen Gegner an: Sie seien "Fanatiker, Gegner der grundsätzlichen Werte einer liberalen Gesellschaft."
Vorgeburtlicher Kindsmord
Der Direktor der Medizinethik an der St. Mary's Universität hingehen spricht sich vehement gegen die Botschaft des Artikels aus: "Wenn eine Mutter ihr Kind erstickt, sagen wir dann 'Macht nichts, sie kann noch eines bekommen', wollen wir, dass das geschieht? Was diese jungen Kollegen beschreiben, ist der unausweichliche Endpunkt eines Weges, den Ethikphilosophen der Vereinigten Staaten und Australien schon lange beschreiten, und das ist sicherlich nichts Neues." Zum Begriff der "nachgeburtlichen Abtreibung" fügt er hinzu: "Das ist bloß verbale Manipulation und keine Philosophie. Ich könnte Abtreibung fortan als 'vorgeburtlichen Kindsmord' bezeichnen."