In der Kleinstadt Marchegg im Bezirk Gänserndorf (Niederösterreich) wird ein Asyllager errichtet. Vorerst will man 50 bis 60 Flüchtlinge in Containern am Areal des ECO-Plus-Parks unterbringen. Die Bevölkerung ist zum Großteil – so wie ihr Bürgermeister und die FPÖ – dagegen.
Zuerst dementierte ECO plus, die Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich, noch und wollte das Gelände nicht zur Verfügung stellen. Die Meinung änderte sich aber innerhalb eines Tages und man war am Freitag plötzlich doch bereit, das Areal für Flüchtlinge zu öffnen.
FPÖ startete Informationskampagne
Die FPÖ startete eine Informationskampagne für die heimische Bevölkerung. Vergangenen Freitag wurden 50 Plakate aufgestellt und laut Bezirksparteiobmann Herbert Steindl werden auch Flugblätter an die Haushalte versandt. Außerdem meldete die FPÖ für kommenden Donnerstag um 18 Uhr eine Kundgebung gegen das Asyllager in Marchegg an.
Gegen das Flüchtlingslager stellt sich auch Gernot Haupt, der ÖVP-Bürgermeister der nur knapp 3.000 Einwohner zählenden Stadt an der Grenze zu Slowakei. Am Donnerstag um 19 Uhr will er eine Informationsveranstaltung zum Asyllager abhalten.
Steindl: Leittragende werden die Einwohner sein
Steindl meinte gegenüber der NÖN: “Die Leidtragenden werden die Einwohner von Marchegg und Umgebung sein. Ich sehe nicht ein, warum wir hier das von der Regierung verursachte Asylchaos ausbaden sollten. Die FPÖ wird alles Menschenmögliche unternehmen, um das zu verhindern. Zunächst informieren wir aber großflächig die Bevölkerung.”
Die Freiheitlichen sind überzeugt, dass es nicht bei den 50 bis 60 Flüchtlingen bleiben wird, sondern auf Dauer eine weit höhere Zahl in Marchegg untergebracht wird. Es gebe genügend Beispiele, die zeigen, dass äußerst selten die ursprünglich vereinbarte Anzahleingehalten werde. Auch in den ErstaufnahmezentrenTraiskirchen oder Thalham sei das längst nicht mehr der Fall.