Scheine und Münzen sind „dreckig und gefährlich, unhandlich und teuer, antiquiert und so analog“. Solch skurrile Aussagen, die sich in einem englischen Kommentar der Finanz-Plattform Bloomberg wiederfinden, zitieren die Deutschen Wirtschaftsnachrichten,
In einem am Sonntag erschienenen Artikel fordert Bloomberg die Abschaffung von Bargeld und die Einführung eines rein digitalen Zahlungsverkehrs. Begründet wird die Forderung gegenüber dem Leser vor allem mit Sicherheitsaspekten: überwachbare Transaktionen könnten Terrorfinanzierung, Geldwäsche, Betrug, Steuerhinterziehung und Korruption verhindern.
Kontrollverlust für Vermögensbesitzer
Bloomberg macht auch kein Hehl darauf, dass eine bargeldlose Gesellschaft besser gesteuert werden könnte. Eine Abschaffung von Bargeld wäre gleichbedeutend mit einem Kontrollverlust der Vermögensbesitzer über ihre Ersparnisse. Sie könnten diese nur noch umschichten, jedoch nicht mehr aus dem Finanzkreislauf herausziehen. Sparer wären gezwungen, Sonderabgaben und Transaktionssteuern auf ihr digitales Vermögen zu akzeptieren oder das Geld unter allen Umständen zu investieren.
In der Vergangheit hat es immer wieder Stimmen gegeben, die sich für die Bargeldabschaffung stark gemacht haben. Dass die Propagandamaschine der Bargeldgegner bereits Früchte trägt, zeigt die kleine Stadt Kleve in Nordrhein-Westfalen/Deutschland. Dort hat der Handel bereits eine Initiative gesetzt, die Zwei-Cent-Münzen aus dem Zahlungsverkehr zu verbannen und damit defacto abzuschaffen.