Seit Wochen und Monaten trommeln SPD-Granden, wie menschenverachtend die Politik der AfD doch sei, und verweigern sogar TV-Diskussionen mit deren Repräsentanten. Doch wie menschenverachtend muss man sein, um Mitglied einer Terrororganisation zu werden, an deren Verbrechen teil zu nehmen und die Ermordung unschuldiger Menschen mitzutragen? Für die SPD in der mittelhessischen Stadt Marburg scheint das keine Frage zu sein. Schwamm drüber, ist doch schon so lange her.
Wolfgang Grundmann war RAF-Mitglied der ersten Generation
Von 1970 bis 1993 überzog die linksextreme Rote Armee Fraktion die Bundesrepublik Deutschland mit unzähligen Terroranschlägen und Raubüberfällen. Für 34 Morde und über 200 Verletzte zeichnet die Terrororganisation verantwortlich. Gnadenloser Hass auf die Gesellschaft und ungeheure kriminelle Energie zeichnete deren Mitglieder aus.
Einer von ihnen war Wolfgang Grundmann. Er stand unter Verdacht, 1971 an einem Bankraub beteiligt gewesen zu sein, bei dem ein Polizist getötet wurde. 1972 war er an einem Schusswechsel mit der Polizei beteiligt, bei dem ebenfalls ein Polizist ums Leben kam. Da ihm aber nicht nachgewiesen werden konnte, dass er selbst geschossen hatte, wurde er nur wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung zu vier Jahren Haft verurteilt. Und jetzt will er für die SPD ins Marburger Stadtparlament einziehen.
SPD verteidigt Kandidatur
Für seine Taten habe Wolfgang Grundmann vor 40 Jahren eine Haftstrafe verbüßt. Und im Rechtsstaat gelte, dass danach jeder eine neue Chance bekommt, wird die SPD-Stadtverbandvorsitzende Monika Biebusch in der FAZ zitiert. Dass Grundmann Mitglied einer linksextremen Mörderbande und nicht etwa ein kleiner Ladendieb war, scheint für sie und ihre Genossen nicht wesentlich.