Libyen gilt als "Hotspot" für Migranten aus aller Welt, vor allem aber aus Afrika, um in die Europäische Union zu gelangen. Durch die von der NATO verursachte Destabilisierung in dem nordafrikanischen Land können sowohl tausende "Flüchtlinge" wöchentlich ungehindert nach Europa übersetzen und zum anderen Islamisten des IS immer größere Gebiete in dem erdölreichen Beduinenstaat erobern. Die praktisch nur in der Hauptstadt Tripolis anerkannte Regierung verlautbarte nun, keine Migranten mehr aus der EU zurückzunehmen.
Migranten sind Problem Europas, nicht Libyens
Der Vorsitzende der libyschen Einheitsregierung, Ministerpräsident Fajes al-Sarradsch, erklärte gegenüber der deutschen Zeitung Welt, sein Land werde kein Abkommen mit der Europäischen Union ähnlich dem der Türkei zur Rücknahme von Flüchtlingen unterzeichnen. Auch werde sein Land keine Migranten aktzeptieren, die von der EU einfach zurückgeschickt werden. In Libyen sei kein Platz für diese Meschen, die EU müsse mit den jeweiligen Heimatländern der Ausländer eigene Abkommen schließen.
Auch andere nordafrikanische Staaten wollen Migranten nicht zurück
Dabei steht Libyen mit dieser Politik nicht alleine. Auch andere nordafrikanische Staaten wie Marokko, Algerien oder Tunesien nehmen Landsleute und von ihrem Festland in die EU geflohene Menschen nicht zurück. Da viele der Migranten in ihren Heimatstaaten ohnehin am Rande der Gesellschaft lebten, etwa als Kriminelle, wolle man diese auch nicht mehr ins Land zurücklassen.