Die extreme Linke in Griechenland, repräsentiert durch Alexis Tsipras und seine Syriza, schlägt bei der Finanzpolitik ganz neue Töne an. Konkret geht es um Reparations- und Kreditrückzahlungen, die die Athener Linken von Berlin knapp 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs einfordern. Das Deutsche Reich habe, so Tsipras, während der Besatzung umgerechnet elf Milliarden Euro als Kredit von Griechenland aufgenommen.
Dieses Geld möchte die Parteiführung von Syriza, wenn sie in der Regierung sitzt, von Deutschland zurückfordern. Tspiras und seine Genossen sehen gute Chancen, bei den Parlamentswahlen am 25. Jänner 2015 als Nummer eins durchs Ziel zu gehen.
Rückzahlungssumme soll 100 Milliarden Euro betragen
Die Rechnung, die der Syriza-Parteichef und sein Schattenfinanzminister Yannis Dragasakis vorlegen, geht von einer Rückzahlungssumme von aktuell nicht weniger als 100 Milliarden Euro aus. Diese imaginäre Summe dient den Linken in Athen nun offensichtlich als Verhandlungsmasse gegen Deutschland und die EU.
Sollte Brüssel weiterhin auf einen Sanierungskurs in Griechenland pochen, dann möchte man dem einfach diesen Kredit entgegenhalten. Und damit ist es laut Syriza noch lange nicht getan. So wollen die Linken auch allfällige Reparationszahlungen für Schäden aus dem Zweiten Weltkrieg gegen Berlin neuerlich thematisieren. "Experten" des griechischen Finanzministeriums gingen schon vor zwei Jahren von einer Summe von bis zu 300 Milliarden Euro aus.