An den Grenzen der Ethik bewegt sich derzeit das englische Unterhaus mit einer fragwürdigen Genehmigung. Ab sofort sollte eine künstliche Befruchtung mit drei potenziellen Eltern möglich sein, um so eine seltene Erbkrankheit auszuschließen. Bereits seit fünf Jahren ist das Thema nun in Diskussion und unzählige Expertenkommissionen beschäftigen sich seither mit dem Drei-Eltern-Baby.
Designer-Baby?
Die Entscheidung wurde am Dienstag gefällt und zwar in einem Gremium, in dem kein Fraktionszwang herrschte und somit von allen Abgeordneten getragen werden konnte. 382 Abgeordnete überstimmten 128 Gegenstimmen und genehmigten damit die umstrittene Befruchtungsmethode.
Im Speziellen soll die nun erlaubte Methode eine äußert seltene Krankheit verhindern, die durch die weibliche DAN auf das Kind übertragen wird und in einem Gendefekt endet. Die Schädigungen, die meist das Nerven- und Muskelsystem, aber auch das Gehirn und das Herz betreffen, machen sich schon im frühen Kindesalter bemerkbar und senken die Lebenserwartung dramatisch.
Experten schätzen eine Nutzung dieser neuartigen In-vitro-Methode in etwa jährlich 150 Fällen, wobei die DNA der Eltern mit einem gesunden Mitochondrium einer weiteren fremden Frau kombiniert werden. In diversen sozialen Medien wurde der Verdacht einer missbräuchlichen Nutzung dieser Genehmigung bereits laut und es ist von einem „Designer-Baby“ die Rede.
Die konservative Gesundheitsministerin Jane Ellison versprach zudem strenge Regulierungen dieses Vefahrens für betroffene Elternteile. Die Genehmigung sollte laut Frankfurter Allgemeine Zeitung von Fall zu Fall geprüft werden. Von einer genetischen Modifikation wollen die Befürworter nichts wissen und loben indes eine vermeintlich „bahnbrechende Wissenschaft“.