Einen Dämpfer der Sonderklasse holte sich nun ÖVP-Politiker Josef Prirschl, Spitzenkandidat in der Fachgruppe der Trafikanten beim Wirtschaftsbund Niederösterreich für die kommende Wirtschaftskammer-Wahl. Prirschl hatte nach seiner Nominierung im Dezember 2014 mit der Idee gespielt, dass bei einer allfälligen Liberalisierung des Suchtgiftrechts und einer Legalisierung von Cannabis dieses exklusiv in den heimischen Tabaktrafiken vertrieben werden sollte.
Dieser Vorstoß, den Prirschl über diverse Branchenmedien kommunizierte, führte zu einem Aufschrei in der Branche. Gleichzeitig schüttelten auch Gesundheitspolitiker und Jugendschützer den Kopf über eine solche Initiative.
Hundstorfer: Keine Verhandlungen über Hasch-Trafiken
Nun stellte auch der für den Konsumentenschutz zuständige Minister Rudolf Hundstorfer klar, dass er keinen diesbezüglichen Handlungsbedarf sehe und deshalb auch keine entsprechenden Gespräche mit Prirschl über Hasch-Trafiken führen wolle. In einer Anfragebeantwortung an FPÖ-Gesundheitssprecherin Dagmar Belakowitsch-Jenewein führte Hundstorfer dazu aus:
Das Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz hat weder mit dem ÖVP-Wirtschaftsbund noch mit den Bundesministerium für Gesundheit oder dem Bundesministerium für Finanzen das Thema „Vertrieb von Cannabis in Tabaktrafiken“ verhandelt. Angesichts des Umstandes, dass Cannabis dem Suchtmittelgesetz unterliegt und damit legal nicht verkauft werden darf, fehlt für derartige Gespräche auch jede Basis.