Neue Töne hört man aus dem Munde von FDP-Chef Christian Lindner in Sachen Griechenland. Während in der Vergangenheit die FDP strikt gegen einen Ausschluss bzw. Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone gewesen war, kann Lindner dieser Idee nun doch einiges abgewinnen. Lindner nennt es einen „zeitweiligen Austritt“ der Griechen aus der gemeinsamen Währungsunion. Als Argument führt der FDP-Chef vor allem die mangelnde Reformpolitik Athens an, die damals als Gegenpfand für die Solidarität der Eurozonen-Mitglieder versprochen worden war.
Lindner wandelt auf den Spuren von Eurokritiker Frank Schäffler
Lindner wandelt mit seiner neuen Haltung gegenüber Athen auf den Spuren des Eurokritikers Frank Schäffler. Schäffler war bereits im Jahr 2011 als scharfer Kritiker der Europolitik in der damaligen schwarz-gelben Bundesregierung aufgetreten. Gemeinsam mit dem CDU-Abgeordneten Wolfgang Bosbach und dem mittlerweile zurückgetretenen CSU-Abgeordneten Peter Gauweiler, führte Schäffler die Eurokritikergruppe an. Damals wurden Schäffler und Co von ihren Parteifreuden wegen dieser Haltung ausgegrenzt. Spätestens seit dem Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag wissen aber auch die Liberalen, dass eine kritiklose Unterstützung Athens durch die Wähler gnadenlos abgestraft wird.