Nach einer Serie verehrender Terroranschläge in Nigeria, dem Tschad und Kamerun wird klar, dass die Islamisten von Boko Haram ihre Aktivitäten in Afrika zusehends ausweiten. Bei Anschlägen wurden in den letzten Tagen an die 100 Menschen ermordet. Die West- und Zentralafrikanische Region steht vor einer neuerlichen Destabilisierung.
Kinder und Behinderte zu Anschlägen missbraucht
Immer öfter rekrutieren die Islamisten für ihre Attentate Kinder und geistig behinderte Menschen, die dann meistens bei großen öffentlichen Ansammlungen Selbstmordattentate vollziehen müssen. So geschehen im Nordosten Nigerias, wo sich eine geistig behinderte Frau auf einem Markt in die Luft sprengte und 15 Menschen tötete sowie 47 verletzte. In Kamerun wiederum tötete ein 12-jähriges Mädchen 20 Menschen in einer Bar in der Stadt Maroua, die an Nigeria und den Tschad grenzt. Dazu gesellen sich immer wieder brutale Überfälle der Terrorgruppe auf Dörfer, bei denen nahezu jeder Einwohner ermordet oder verschleppt wird.
Während sich westliche Staaten, wie die USA, weigern, Afrikas Staaten im Kampf gegen die Islamistenmiliz zu unterstützen, wird auch in Somalia die Gefahr der islamistischen Al-Shabaab Miliz immer größer. Eine Autobombe vor einem Hotel tötete dort 15 Menschen.
Financiers in Saudi-Arabien und Europa
Die Finanziers hinter beiden Islamistengruppierungen vermutet man in Saudi-Arabien, in den Golfemiraten und in Großbritannien. Das meiste Geld soll dabei aus dem Al-Muntada-Fond stammen, der von der World Islamic Call Society verwaltet wird und seinen Sitz in London hat. Waffen und logistische Ausbildung sollen die Islam-Kämpfer von den NATO-Staaten während des Bürgerkrieges in Libyen erhalten haben. Zudem wurden zahlreiche Islamisten in Al-Kaida-Camps in Mali ausgebildet.