Deutschland hat seine Schätzungen für die dieses Jahr ankommenden Flüchtlinge erneut nach oben korrigiert: Mittlerweile geht die Regierung davon aus, dass 750.000 Menschen um Asyl ansuchen werden. Natürlich ist die Schätzung keineswegs in Stein gemeißelt – eventuell wird die Ein-Million-Marke heuer doch noch geknackt.
Schätzungen steigen unaufhaltsam
Bisher beliefen sich die Prognosen bloß auf 450.000 – die zunehmenden Flüchtlingsfluten haben also innerhalb der letzten Monate weitere zwei Drittel auf die Schätzung aufgeschlagen.
Ein Drittel der Asylanten kommt laut der aktuellen Aufstellung des Handelsblattes aus dem Balkan – wo momentan überhaupt kein Krieg herrscht. Einige Balkanstaaten sind sogar als "Sichere Herkunftsstaaten" deklariert, sodass Asylanten sofort abgewiesen werden könnten.
Kippt die Stimmung bei Kürzung von Taschengeld?
Der Innenminister Thomas de Maiziere (CDU) hat bereits vorgeschlagen, Flüchtlingen das Taschengeld zu kürzen oder ganz zu streichen und durch Sachleistungen zu ersetzen, da die Gabe von 4,67 Euro am Tag als Anreiz gelten könnte. Die SPD ist dagegen: Die Lösung trüge nichts zur Problemlösung bei, NRW-Innenminister Ralf Jäger sagte dazu gar, es sei Aufgabe der Politiker, "die Stimmung nicht zum Kippen zu bringen".