Die Angst der Anleger vor der Währungskrise führt nun auch zu einer neuen Konjunktur in der Wirtschaftskriminalität. Polizei und Staatsanwaltschaft haben jetzt ein Betrüger-Netzwerk rund um den Ankauf von Gold aufgedeckt. Eine Bande von Betrügern hatte in Köln, Berlin und Brandenburg mehr als 6.000 Anleger um ihre Ersparnisse gebracht. Die Kriminellen kassierten Beträge zwischen 5.000 und 140.000 Euro, echtes Gold kauften die Kunden jedoch nicht.
Vielmehr stellte die Betrüger einen Goldbestand mit vier Tonnen Gold im Wert von mehr als 140 Millionen Euro dar, während in den Tresoren der Firma zum Großteil nur gefälschte Goldbarren lagen.
Fünf-Kilo-Barren hatten nur dünne Goldschicht
Die von den Sicherheitsbehörden gefundenen Fünf-Kilo-Barren hatten nur eine dünne Goldschicht, ansonsten bestanden sie aus Füllmaterial. Nach derzeitigem Ermittlungsstand sind lediglich zehn Prozent der bisher sichergestellten Goldbestände der Anlegerfirma echt.
Für das Anlegemodell Gold ist der Vorfall bundesweit ein marketingmäßiger Rückschlag. Gleichzeitig warnten in der jüngsten Vergangenheit auch Analysten vor dem Edelmetall als sichere Geldanlage.