Einen neuen Meilenstein in der Währungsgeschichte kann jetzt der chinesische Yuan setzen. Der Exekutivrat des Internationalen Währungsfonds (IWF) möchte den Yuan in den sogenannten Währungs-Korb aufnehmen. Stattfinden soll die tatsächliche Aufnahme im Herbst 2016. Damit wäre der Yuan neben dem US-Dollar, dem japanischen Yen, dem Euro und dem britischen Pfund-Sterling die fünfte anerkannte Weltwährung.
Aktuell werden 2,8 Prozent des weltweiten Handels im chinesischen Yuan abgewickelt. Damit haben die Chinesen den japanischen Yen bereits überholt. Der Yuan hat damit einen rasanten Aufschwung genommen, da er erst seit 2004, d.h. knappe 11 Jahre außerhalb Chinas überhaupt gehandelt werden darf.
Clearing-Bank forciert Yuan-Etablierung im Euroraum
In Deutschland wurde eine eigene chinesische Clearing-Bank gegründet, um die Etablierung des Yuan im Euro-Raum voranzutreiben. Darüber hinaus besteht am internationalen Finanzplatz London ein eigenes Europa-Zentrum für den Yuan. Der IWF reagiert durch die Aufnahme des Yuan im eigenen Währungskorb vor allem auf die Strategie der sogenannten BRICS-Staaten, wo Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika vereinigt sind.
Diese BRICS-Staaten haben parallel zum IWF eine eigene Weltbank und einen alternativen Währungsfonds mit insgesamt 100 Milliarden Dollar gefüllt, der im Sinne einer multipolaren Weltwirtschaftsordnung aktiv geworden ist.