Für die Präsidentenwahl in Frankreich im nächsten Jahr scheint sich ein ähnliches Bild wie heuer in Österreich abzuzeichnen. In der neuesten Umfrage liegt die Chefin des Front National, Marine Le Pen, weit vor den möglichen Präsidentschaftskandidaten der beiden Systemparteien.
Klare Mehrheit für Marine Le Pen
Die ehemalige „Grande Nation“ ist wirtschaftlich schwer angeschlagen. Die letzten Wochen sind von ausufernden Massenprotesten und Streikaufrufen gegen das neue Arbeitsmarktgesetz gekennzeichnet. Der sozialistische Staatspräsident Francois Hollande hat das Land an den Rand eines Volksaufstandes manövriert. Vor diesem Hintergrund sieht eine von der Tageszeitung Le Monde veröffentlichte Umfrage den Front National auf dem Vormarsch. 28 Prozent der Wähler würden sich demnach für Marine Le Pen als neue Staatspräsidentin entscheiden. Seit März hat sie damit um einen Prozentpunkt in der Wählergunst zugelegt. Weit dahinter mit 21 Prozent würde der konservative Kandidat Nikolas Sarkozy landen, und mit 14 Prozent abgeschlagen wäre der derzeit amtierende sozialistische Präsident Francois Hollande.
Noch nicht alle Kandidaten fix
Während Marine Le Pen knapp ein Jahr vor den Wahlen als Spitzenkandidatin bereits fest steht, ist das Rennen bei den anderen Parteien allerdings noch offen. Sozialisten und Konservative ermitteln ihre Kandidaten bei internen Vorwahlen am Ende dieses Jahres. Bei den Konservativen werden dem Bürgermeister von Bordeaux, Alain Juppe, gute Chancen für eine Kandidatur eingeräumt.