Nun also doch: Die Weltgesundheitsorganisation WHO prüft vor den Olympischen Spielen in Brasilien die Gesundheitsgefahren im Zusammenhang mit dem Zika-Virus. Insgesamt vier Expertenteams prüfen direkt in den betroffenen Gebieten, ob und in welcher Art und Weise eine massive Verbreitung des Zika-Virus in Folge der im kommenden August stattfindenden Spiele stattfinden kann. Ziel dieser Prüfung ist eine Empfehlung über eine mögliche Verlegung oder Verschiebung der Olympiade aus weltgesundheitspolitischen Gründen.
Ebola-Virus wurde von WHO 2014 unterschätzt
Konkret soll erhoben werden, wie groß das Risiko für Zuschauer und Athleten an den Austragungsorten durch eine Ansteckung mit dem Zika-Virus ist. Für August werden neben tausenden Teilnehmern und Betreuern der olympischen Mannschaften auch mehr als 500.000 Zuschauer aus aller Welt in Brasilien erwartet.
Vor einigen Wochen war die WHO den Aufforderungen nach einer grundlegenden Empfehlung betreffend Zika und Olympiade noch diplomatisch ausgewichen. Jetzt nimmt man den Ball doch noch auf. Offizielle Begründung: Vor allem eine Einschleppung des Zika-Virus nach Afrika und Südostasien könnte dort zu einer neuen Epidemie führen. Die Verantwortungsträger in der WHO-Zentrale in Genf wollen sich, anders als 2014, nicht dem Vorwurf aussetzen, dass man die Gefahr unterschätzt habe. Damals hatte man auf den Wiederausbruch von Ebola erst mit erheblicher Zeitverzögerung reagiert. Es folgten Selbstkritik und Bekenntnis zu einem Frühwarnsystem bei ähnlichen Fällen.