Was ist tatsächlich vorgefallen am 10. Juni in Louisville im US-Bundesstaat Kentucky? Offensichtlich plante dort der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan eine Populismus-Show im Rahmen der Trauerfeierlichkeiten für Boxlegende Muhammad Ali. Doch statt von einem Millionen-Fernsehpublikum gesehen zu werden, wie er um den muslimischen Schwergewichtsweltmeister trauert, reiste Erdogan Hals über Kopf wieder ab. Angeblich verärgert, weil es Streit mit dem Veranstalter und auch mit dem US-Geheimdienst gegeben haben soll.
Differenzen mit dem Veranstalter
Den Grund, warum der türkische Präsident die Trauerfeier von Muhammad Ali vorzeitig verließ, beschreibt die Zeit Online so:
Grund dafür waren offenbar Differenzen mit den Veranstaltern. Wie die Nachrichtenagentur Dogan berichtete, wollte Erdogan bei der Trauerfeier ein Stück Stoff aus der Kaaba in Mekka auf den Sarg von Muhammad Ali legen. Der türkische Präsident sei sehr gekränkt, weil ihm dies nicht gestattet worden sei, berichtete die türkische Zeitung Hürriyet und beruft sich auf Mitarbeiter Erdogans.
Alis Familie lud Rivalen von Erdogan ein
Der türkische Präsident sollte ursprünglich auch eine Rede für die mit 74 Jahren verstorbene Boxlegende halten. Von der Rednerliste kurzfristig gestrichen, reiste Erdogan trotzdem in die USA, um nach einer muslimischen Gebetszeremonie wieder zurück in die Türkei zu reisen. Zeit Online berichtet über unbestätigte Gerüchte, dass Alis Familie den islamischen Prediger und Erdogans Rivalen Fethullah Gülen eingeladen habe. Auch das könnte der Grund für die überstürzte Abreise Erdogans gewesen sein.