Immer tiefer reißt die Krisenbank Monte dei Paschi den italienischen Finanzmarkt in die Tiefe. Aktuell beziffert die Europäische Zentralbank (EZB) den aktuellen Kapitalbedarf der Traditionsbank mit nicht weniger als 8,8 Milliarden Euro. Dies ist ein Plus von 3,8 Milliarden Euro gegenüber der Halbjahresbilanz im Juli 2016, wo man noch davon ausging, mit fünf Milliarden Euro das Auslangen für eine Stabilisierung zu finden.
Ursache des zusätzlichen Finanzbedarfs ist die sinkende Liquidität der Bank, die durch den Abzug von Anlegergeldern in den letzten Monaten von 12,1 Milliarden Euro auf 7,7 Milliarden Euro bedingt ist.
Bankenkrise: Italien stellt 20-Milliarden-Euro-Rettungfonds auf
Die italienische Regierung möchte jetzt mit einem 20 Milliarden Euro schweren Rettungsfonds einspringen. Aus diesen Geldern soll nicht nur die Bank Monte dei Paschi gerettet werden, sondern es könnten auch andere italienische Krisenbanken eine finanzielle Unterstützung erhalten. Allein bei Monte dei Paschi soll sich die prognostizierte finanzielle Beteiligung des italienischen Staates an der Sanierung auf bis zu 6,5 Milliarden Euro belaufen.
Das Engagement der italienischen Regierung in diesem hohen Ausmaß hat vor allem innenpolitische Gründe. Aktuell sind am Bankhaus Monte dei Paschi rund 42.000 Kleinanleger mit ihren Geldern beteiligt.
Dubiose Rolle von EZB-Chef Mario Draghi
Würden diese einen Gesamtverlust ihres Anlegerkapitals zu verzeichnen haben, dann könnte dies zu einem Aufstand des Mittelstandes in Italien führen, der das aktuelle politische System hinwegfegt. Eine undruchsichtige Rolle bei der Rettung von Monte dei Paschi spielt auch EZB-Chef Mario Draghi, der als Ex-Manager dieser Bank selbst an der Wiege des ökonomischen Desasters gestanden hat.