Im ersten Halbjahr 2023 dürften weniger als halb so viele Wärmepumpen eingebaut worden sein wie im selben Zeitraum im Vorjahr. Das von Robert Habeck (Grüne) geführte Wirtschaftsministerium gab auf Anfrage des Spiegel bekannt, dass bis Ende Juni nur 48.804 Förderanträge dafür eingegangen sind. Im gleichen Zeitraum waren es letztes Jahr 97.766, im gesamten Jahr 2022 sogar rund 350.000.
Einige Leute wollen lieber Gasheizungen
Dagegen haben sich Hausbesitzer wieder mehr Gas- und Ölheizungen einbauen lassen. Europas größter Hersteller Vaillant zum Beispiel meldete eine deutlich höhere Nachfrage nach Gasheizungen als im vergangenen Jahr. Habeck hatte sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 sechs Millionen Wärmepumpen zu installieren. Dieses Ziel gerät nun in weite Ferne.
Passend dazu kommt nun der grüne Politiker Omid Nouripour um die Ecke und berichtet in der Zeit davon, dass Öl und Gas in den nächsten Jahren deutlich teurer werden. Dass die Teuerung 2022 nicht zuletzt durch die grüne Politik verursacht wurde, die durch ihre Russlandsanktionen dafür sorgte, dass die Deutschen weniger Öl und Gas bekamen, wodurch beides natürlich teurer geworden ist, verschwieg Nouripour jedoch. Ebenfalls für nicht erwähnenswert hielt er es, dass die Preise 2023 wieder gesunken sind.
Viele Bürger warten sicherheitshalber ab
Die Debatte um Habecks vorerst vor dem Bundesverfassungsgericht gescheiterten Gebäudeenergiegesetz (im Volksmund “Heizungsgesetz” genannt) hätte nach Ansicht von Experten zu der Kaufzurückhaltung beigetragen. Hinzu kommt auch noch, dass alle Hausbesitzer erst mit Abschluss der kommunalen Wärmeplanung in einigen Jahren erfahren, welche Heiztechnologien vor Ort möglich sein werden.
Der Preis für Strom, mit dem die Wärmepumpen betrieben werden, ist hoch. Viele werden auch die für die mit der Wärmepumpe verbundenen hohen Nebenkosten für Umbau- und Sanierungsmaßnahmen scheuen und sich lieber noch schnell eine Gasheizung kaufen. Aber auch nach dem überarbeiteten Gebäudeenergiegesetz darf nach 2024 keine Gasheizung eingebaut werden, die nicht mit 65 Prozent erneuerbarer Energien betrieben wird.