Eine Grundschule in Sachsen-Anhalt wandte sich wegen ihrer massiven Probleme während des Unterrichts kürzlich nicht nur die Medien, sondern sogar an die Polizei. Weil der Lehreralltag von Gewalt, Respektlosigkeit und dem Ignorieren jeglicher Regeln geprägt sei, wusste sich die Aue-Fallstein-Schule in Osterwieck nicht mehr anders zu helfen. In einem offenen Brief an die Eltern der 153 Schüler berichteten die Lehrer von ihrem unglaublichen Alltag.
“Nichteinhalten bekannter Verhaltensregeln”
Die Problematik äußert sich im Unterrichts- und Pausengeschehen in extremer körperlicher Gewalt, Körperverletzungen anderer Schüler, dem Nichteinhalten bekannter Verhaltensregeln oder durch Nichtkenntnis von Regeln des zwischenmenschlichen Umgangs, Sabotage des Unterrichts durch permanente Störungen und Schlägereien, unerlaubtes Verlassen des Unterrichts, Sabotage des Unterrichts durch Nichterscheinen zum Unterricht oder durch Verstecken auf dem Schulgelände.
In einem der Volksstimme vorliegenden Brief kündigt das Lehrpersonal auch an, künftig nur noch mit Polizeieinsatz ihren Dienst verrichten zu können. Anders wäre es nicht möglich, den außer Kontrolle geratenen Nachwuchs zu unterrichten.
Kein Problemviertel, mangelnde Erziehung?
Obwohl die Schule eigentlich ruhig und idyllisch liegt, die Anzahl der Schüler nicht besonders groß ist und die Infrastruktur eigentlich bestens, gäbe es ein Problem mit dem Verhalten der Grundschüler. Es sei eine zunehmende Gefühlskälte zu beobachten, wodurch Verletzungen des Umfeldes billigend in Kauf genommen werde. Obwohl die Lehrer mehrmals die betroffenen Eltern verständigten, hätten diese einfach nicht reagiert und das Kind beispielsweise nicht abgeholt oder es während der Unterrichtszeit herumstreunen lassen.
Weil die Lehrer so ihrer Aufsichtspflicht nicht mehr nachkommen könnten, erhalten sie nun auch Unterstützung von der Polizei, die den Kindern verdeutlichen sollte, was passiert, wenn sie während der Unterrichtszeit davonlaufen.