Seit fast 30 Jahren betreibt die Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg mit Sitz in Potsdam linke politische Bildung. Zehn angestellte Vollzeitkräfte keilten erfolgreich Drittmittelprojekte mit Fördermitteln von der EU, des Bundes und von Landesministerien und beackerten damit die linke Lufthoheit.
Weil dabei das wirtschaftliche Verständnis auf der Strecke blieb und sich die Schulden anhäuften, musste bereits im Dezember die langjährige Stiftungsgeschäftsführerin gekündigt werden. Diese sieht das nicht ein und klagte nun beim Potsdamer Arbeitsgericht gegen ihre Kündigung.
“Erhebliche Schuldenstand”
Wie hoch die Schulden sind, weiß man im gemeinnützigen Verein noch gar nicht. Die genaue Summe werde erst noch erfasst, erklärte die Stiftungssprecherin Janny Armbruster, die in Potsdam auch Chefin der Grünen-Fraktion im Stadtparlament ist. Aber es handelt sich um einen “erheblichen Schuldenstand, der sofortige Maßnahmen erforderlich machte, um vorübergehende Liquiditätsprobleme auszuräumen”.
Für die nächsten zwei Jahre gebe es einen Sanierungs- und Konsolidierungsplan, der, wie bei Linken üblich, auf frisches Geld setzt. “Ein Drittmittelgeber hat inzwischen die Auszahlung eines erheblichen Betrags für die kommenden Wochen in Aussicht gestellt”, erklärte Armbruster. Damit wollen die Grünen die linke Kultur- und Bildungspolitik weiter betreiben. Ob es gelingt, ist noch unklar.