Der Missbrauch von Drogen und Schmerzmitteln schreitet in einzelnen US-Bundesstaaten immer weiter voran. Tag für Tag sterben US-Bürger an einer Überdosis von verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln. Hunderttausende US-Amerikaner gleiten in die Medikamentensucht ab oder steigen auf harte Drogen um. Ein Epizentrum des Opiod-Missbrauchs ist die Stadt Norten im US-Staat Virginia. Nach einer Klage, die unter anderem auch von der Washington Post unterstützt wurde, musste die US-Drogenbehörde den Vertrieb von 76 Milliarden Pillen mit den Wirkstoffen Oxycodon und Hydrocodon für den Zeitraum 2006 bis 2012 nachweisen.
In der Stadt Norten wurden 3,5 Millionen Pillen an die örtliche Walmart-Filiale als Einzelhändler angeliefert, 1,3 Millionen weitere an den Pharmaziehändler CVS. Und das bei einer Einwohnerzahl von 4.000 Bürgern. Das bedeutet statistisch, dass 306 Pillen pro Einwohner und Jahr in den Vertrieb in dieser Stadt in Virginia gelangten.
Opioidabhängigkeit führt zur Sozialverwahrlosung der Region
Die US-Stadt Norton kämpft gesellschaftlich damit, dass Personen von der Opioidabhängigkeit immer tiefer in die Sucht nach Drogen wie Cannabis, Heroin, Kokain oder Crystal Meth abgleiten. So sollen die lokalen Gefängnisse voll mit kriminellen Drogenabhängigen und Drogenhändlern sein. Viele Kinder und Jugendlichen müssten laut Stadtverwaltung aufgrund der Drogensucht ihrer Eltern von ihren Großeltern oder von Pflegeeltern aufgezogen werden.
Jetzt laufen Klagen gegen Opioidherstellerfirmen, mit denen Betroffene und die lokalen Behörden Schadenersatz für die unkontrollierte Belieferung mit vielen einschlägigen Substanzen fordern. Insgesamt steht die USA durch eine falsche Anwendungspraxis von medizinischen Schmerzmitteln und einer unverantwortlichen Drogenliberalisierung, wie etwa im US-Bundesstaat Colorado, vor einem Scheideweg.