AfD-Bundessprecherin Frauke Petry hat heute – nicht ganz überraschend – ihren Verzicht auf eine Spitzenkandidatur bei der Bundestagswahl im Herbst erklärt. Die hochschwangere Spitzenpolitikerin, die ihr fünftes Kind erwartet, richtete eine Videobotschaft an die Mitglieder und Sympathisanten der Partei.
Darin hielt sie fest, sie stehe weder für eine alleinige Kandidatur noch als Teil eines Teams von Spitzenkandidaten zur Verfügung. Petry hatte zuletzt angedeutet, sich möglicherweise gänzlich aus der Politik zurückzuziehen. Neben ihren Bundesfunktionen ist sie Fraktionsvorsitzende der AfD im Sächsischen Landtag.
Petry schwört AfD auf Regierungsbereitschaft ein
Neben ihrer persönlichen Zukunft ging Frauke Petry in der zwölfminütigen Botschaft auch auf die Zukunft der Partei ein, für die sie sich die grundsätzliche Bereitschaft wünscht, an einer Regierung teilzuhaben. Allerdings geht die Bundessprecherin davon aus, dass die AfD in der kommenden Legislaturperiode noch Oppositionsarbeit wird leisten müssen.
Karten neu gemischt
Petry war zwar zuletzt parteiintern immer wieder heftig kritisiert worden, dennoch wäre ihre eine klare Favoritenrolle auf die Spitzenkandidatur zugekommen. Jetzt sind die Karten für den Parteitag am Wochenende in Köln wieder neu gemischt.
Baden-Württemberg will Spitzenteam mit Weidel
Als erste Landesgruppe hat sich die AfD Baden-Württemberg nun personell festgelegt und ihre Landesspitzenkandidatin Alice Weidel für das Bundes-Spitzenteam nominiert. Landessprecher Marc Jongen warb zugleich für eine personell breitere Spitze: „Die Mitglieder der AfD hatten sich bei einer bundesweiten Befragung für ein Spitzenteam ausgesprochen. Ich bin sicher, dass der Kölner Parteitag diese Basisentscheidung nun umsetzen und ein sehr gutes Team wählen wird.“
Jongens Landessprecher-Kollege Ralf Özkara strich die Qualifikationen von Wunschkandidatin Alice Weidel heraus: „Als promovierte Ökonomin und Expertin für Währungs- und Wirtschaftspolitik hat sie die nötige Kompetenz, um unsere Partei in einen harten Bundestagswahlkampf gegen die Altparteien zu führen und die Interessen der Bürger in Berlin zu vertreten.“