International werden jetzt die Ermittlungen im Mordfall an der Enthüllungsjournalistin Daphne Caruana Galizia auf Malta geführt. Neben der niederländischen Polizei und der US-Bundespolizei FBI, hat sich jetzt auch Europol in die Aufklärung des Autobombenattentats vom 16. Oktober 2017 gegen die maltesische Journalistin eingeschaltet. Vor allem die Frage des verwendeten Sprengstoffs beim Mordanschlag beschäftigt die maltesischen und internationalen Ermittlerteams intensiv.
Man erhofft sich vor allem Rückschlüsse über die Herkunft des Sprengstoffs und damit eine Spur in Richtung Tätermilieu. Neben den Tatort- und Laborerhebungen rund um die Tat soll auch das berufliche Umfeld des Opfers genau beleuchtet werden.
Caruana Galizia hatte mächtige Gegner auf Malta
Die Journalistin Caruana Galizia soll laut Medienberichten mächtige Gegner auf Malta und bei internationalen kriminellen Netzwerken gehabt haben. Nicht nur ihre Enthüllungen rund um die sogenannten Panama-Papers sollen betroffene Personen, die sich seit vielen Jahren in mafiaähnlichen Strukturen in Valetta auf der Ebene der Politik, Verwaltung und Wirtschaft bewegen, aufgescheucht haben.
Dabei reichen die Verbindungen der Hintermänner bis nach Kasachstan und Aserbeidschan und direkt in die maltesische Innenpolitik und Spitzenbürokratie. Auf Malta galten etwa sowohl ranghohe Parteigänger der regierenden Sozialdemokraten als auch der oppositionellen Konservativen als Rechercheziele von Caruana Galizia.