Die Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) untersuchte im Rahmen einer Journalismusstudie unter anderem die politische Einstellung von Journalisten.
“ORF der Schweiz”
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk wird bei den Eidgenossen von der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft SRG unter einer Konzession des Bundes abgewickelt. Sein Kulturauftrag ist im Gesetz festgeschrieben, er hat also die gleichen Aufgaben wie der ORF in Österreich.
Mit der Journalismusstudie wurden genaue Daten zur politischen Einstellung dieser Medienschaffenden erhoben: Fast 70 Prozent aller Journalisten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks verstehen sich als links, lediglich 16 Prozent sehen sich jeweils in der politischen Mitte bzw. rechts.
Bei der Befragung konnten sich die Journalisten auf einer Skala von 0 bis 10 von links bis rechts verorten, wobei 0 für links und 10 für rechts stand. Kein SRG-Journalist wählte 9 oder 10, also eine Rechtsaußeneinstellung, aber 7,4 Prozent bekannten sich als linksaußen bei 0 und 1.
Private Medien: kein signifikanter Unterschied
Bei den nicht-staatlichen Medien betrachten sich etwa 62 Prozent der Journalisten als links, 14,5 Prozent verorten sich in der Mitte und immerhin rund 24 Prozent wagen es, sich als rechts zu bekennen. Noch höher als beim staatlichen Rundfunkt ist der Anteil jener, die zu Linksaußen tendieren, nämlich fast zehn Prozent. Demgegenüber bekennen sich lediglich zwei Prozent zu Rechtsaußen.
Medien ganz weit weg von der Meinung der Bevölkerung
Dass die Einstellung der österreichischen Journalisten vergleichbar mit den Schweizer Kollegen ist, beweist das Ergebnis der österreichischen Arbeiterkammerwahlen in den Medien. Dort wählten fast 70 Prozent entweder die FSG (Sozialdemokratische GewerkschafterInnen), GLB (Gewerkschaftlicher Linksblock), KOMMint (Kommunistische Gewerkschaftsinitiative), AUGE (Alternative und Grüne GewerkschafterInnen) oder GA (Grüne Arbeitnehmer).
In der Bundesrepublik Deutschland sieht das Bild kaum anders aus. Dort ist gemäß einer Studie der “Freien Universität” Berlin der Anteil der Sozialdemokraten bei den Medienvertretern deutlich höher als unter der Wählerschaft, bei den Grünen ist er sogar mehr als dreimal so hoch.
Linkslastige Berichterstattung
Die in den Medien tätigen Menschen stehen politisch also überall weit links. Wen wundert daher die einseitige Berichterstattung? Kritische, der medialen Einheitsberichterstattung widersprechende Berichte findet man nur noch bei wenigen Print-Produkten wie dem Wochenblick, alles roger? oder im Internet, etwa bei unzensuriert.