Islamwissenschaftler Ramadan befindet sich wegen mutmaßlicher Sexualstraftaten in französischer Haft.

3. Feber 2018 / 17:54 Uhr

Vergewaltigungsvorwurf: Schweizer Islam-Wissenschaftler Ramadan in Haft

Eine brisante Justizangelegenheit liegt den Justizbehörden in Frankreich vor. Tariq Ramadan, Schweizer Islamwissenschaftler mit einem Lehrstuhl in Oxford/Großbritannien wurde wegen massiven Vergewaltigungsvorwürfen in Haft genommen. Derzeit läuft ein Verfahren zur Einleitung der Untersuchungshaft. Auslöser des Verfahrens waren Ermittlungen im Vorjahr. Zwei Frauen hatten den Moslem-Theologen wegen Vergewaltigung und vorsätzlicher Gewalttätigkeit bei der Polizei angezeigt.

Ramadan wehrte sich damals mit Gegenanzeigen wegen Verleumdung und sprach von einer Kampagne gegen ihn durch seine Gegner. Von der Universität Oxford hatte sich der Islamwissenschaftler wegen des Verfahrens gegen ihn 2017 beurlauben lassen. Nun tauchten auch Vorwürfe aus früheren Jahren in der Schweiz auf, wo Frauen von Übergriffen des Wissenschaftlers sprachen.

Großvater von Ramadan gründete Muslimbruderschaft

Ramadan bewegt sich laut Kritikern seiner Wissenschaft in den islamistischen Kreisen rund um die Muslimbruderschaft in Ägypten. Sein Großvater Hassan al-Banna hatte die sunnitisch-islamistische Muslimbruderschaft gegründet. Zwischen 2004 und 2010 hatten US-Behörden gegen Ramadan sogar ein Einreiseverbot verhängt. Der Wissenschaftler selbst stellt eine Nähe zu radikalen Islamistenkreisen in Abrede.

 

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