Die ehemalige Frontfrau der Grünen, Eva Glawischnig, hatte gezeigt, dass die moralisierendste aller österreichischen Parteien selbst “Wasser predigt und Wein trinkt”. Gleiches wurde schon lange im Zusammenhang mit dem Hochhausprojekt am Heumarkt gemunkelt. Dort hatten Stadträtin Maria Vassilakou und Bürgermeister Michael Häupl gegen zahlreiche Widerstände dem Immobilienspekulanten Michael Tojner ein überdimensioniertes Hochhausprojekt am Eingang zur Wiener Innenstadt genehmigt.
Daraufhin hatte die UNESCO im Juli 2017 angekündigt, Wien den Welterbestatus abzuerkennen, falls das Hochhaus am Heumarkt in seiner geplanten Dimension errichtet werde.
Einhaltung der rechtlichen Verpflichtung
Kurz nach Regierungsantritt erklärten Vizekanzler Strache und Kulturminister Blümel bei einer gemeinsamen Pressekonferenz Anfang Februar, dass sie alles in ihrer Macht stehende tun wollen, um den Welterbestatus zu erhalten. “Erstmals gibt es ein Bekenntnis der Republik Österreich zur Einhaltung ihrer rechtlichen Verpflichtung.” Strache und Blümel kündigten Workshops mit unabhängigen Experten und einen umfassenden Report an, um den UNESCO-Status der Wiener Innenstadt zu erhalten.
“Sinnvoller” Plan
Die UNESCO befürwortet den Plan und die darin vorgeschlagene Abfolge der zu setzenden Maßnahmen. Der Plan sei “sinnvoll” und zeige die “ernsthafte Absicht zur Auseinandersetzung”, heißt es in einem Brief der Direktorin des Welterbezentrums Mechthild Rössler an das Bundeskanzleramt.
Am 14. März findet bereits der erste Experten-Workshop zu dem Thema statt. Die Ergebnisse werden anschließend veröffentlicht und dem Welterbezentrum übermittelt.