Eine parlamentarische Anfragebeantwortung von Innenminister Herbert Kickl brachte es am 22. Mai zutage: Die Gewalt an Österreichs Bildungseinrichtungen nimmt dramatisch zu.
Körperverletzungen: Plus 590 Prozent
Erst seit fünf Jahren werden Gewaltfälle an Bildungseinrichtungen statistisch eigens erfasst. Zunächst hatten nur Niederösterreich, die Steiermark, Tirol und Vorarlberg über die schulische Gewalt Bericht geführt, seit 2014 gibt es aus allen Bundesländern Aufzeichnungen.
Und diese sprechen eine deutliche Sprache: In der kurzen Zeit von 2014 bis 2017 stieg die Zahl an Körperverletzungen in Bildungseinrichtungen auf 835 Anzeigen an – das entspricht einer Steigerung um stolze 590 Prozent.
Wien: Zentrum der Gewalt
Am gefährlichsten ist es, in Wien in die Schule zu gehen. 2017 wurden dort 312 Anzeigen wegen Körperverletzung erstattet. Vier Jahre zuvor waren es “lediglich” 24 gewesen. Von den bundesweit 202 angezeigten gefährlichen Drohungen waren 64 Wiener Fälle.
Dass gleichzeitig die Anzahl an ausländischen Schülern gestiegen ist, wird weder vom Wiener Stadtschulrat noch von Journalisten in einen Zusammenhang mit der zunehmenden Gewalt gebracht. Denn was nicht sein darf, kann einfach nicht sein: Österreichische Kinder sind deutlich weniger gewalttätig als migrantische Jugendliche (genauso ist es ja auch bei den Erwachsenen).
Das einzige, was dem Wiener Stadtschulrat auf die jetzt präsentierten Fakten einfiel, war, die Zahlen vorerst “weiter spezifizieren” und im Herbst einen neuerlichen “runden Tisch” gegen Gewalt veranstalten zu wollen.
Österreich: 31 Prozent ausländische Schüler – 2015
Österreich weist einen durchschnittlichen Migrantenanteil von 31 Prozent unter den Schülern auf. Allerdings gelten diese Zahlen für das Jahr 2015, sie enthalten nicht die große Einwanderungswelle seither. Der aktuelle Anteil von Schülern mit “Migrationshintergrund” in Österreich liegt mittlerweile wohl deutlich höher!