Gestern, Sonntag, stellte sich Christian Kern dem von Claudia Milborn moderierten Sommergespräch auf Puls4. Dabei wurde unter anderem eine interessante Umfrage gezeigt, die eines offensichtlich gemacht hat: Je näher Christian Kern dem Bürger und Wähler kommt, desto unbeliebter wird er. Im Video zum Sommergespräch ist sie bei Minute 20:23 eingeblendet.
Im Auftrag von Puls4 waren die Österreicherinnen und Österreicher vom Karmasin-Institut befragt worden, in welcher Position sie Christian Kern als positiv wahrgenommen haben und in welcher nicht. Zur Auswahl standen ÖBB-Chef, Bundeskanzler und Oppositionschef.
ÖBB-Chef mit schlechtem Abgang
Als Vorsitzender der Bundesbahnen hatte er freilich kaum Kontakt mit der Bevölkerung. Da wohl jeder Zweite als Kind einmal Lokführer werden wollte, ist die Bahn mit positiven Assoziationen verknüpft. 200 Seiten starke Berichte, die offenlegen, das roter als Kern selbst nur die Zahlen des Unternehmens waren, liest natürlich niemand. So kommt es, dass 57 Prozent der Befragten ihn als Bahn-Manager positiv sahen. Hätte sich Kern am Ende dieses Jobs nicht als “Migrantenbeförderer” betätigt und dann dem Steuerzahler auch noch die Rechnung umgehängt (mehr als fünf Millionen Euro), sähen die Werte vielleicht noch besser aus.
Als Kanzler halbiert sich die Zustimmung
Als Bundeskanzler badet man freilich auch nicht alle Tage in der Menge. Der Öffentlichkeit jedoch wird man zunehmend bekannt, weil man sich ja regelmäßig in den Medien erklären muss. Dass die Zustimmung zu Kern mit diesem Wechsel von 57 auf 26 Prozent einbricht, spricht Bände. Das entspricht genau dem Stimmenanteil, den die SPÖ derzeit auch in Umfragen hält.
Bürgernähe kann Kern nicht einmal vortäuschen
Interessant ist die Antwort der Bevölkerung auf die Frage, wie sie Kern als Chef der Opposition wahrnimmt. In dieser Rolle sehen ihn nur noch 17 Prozent der Befragten positiv, also gerade einmal zwei Drittel seiner eigenen Wähler. Als Vorsitzender der stärksten Oppositionspartei geht es eben in besonderem Maße darum, das Ohr bei der Bevölkerung zu haben und die Bedürfnisse der Menschen zu erkennen. Das jedoch scheint ihm ganz und gar nicht zu liegen.