Für 180 sozial schwache Menschen war das diesjährige Osterfest wahrlich kein Grund zur Freude oder gar für ruhige Feiertage. Sie mussten nämlich binnen drei Stunden ihre notdürftigen Bleiben in einer Pension räumen, weil die Stadt, welche vertraglich ihre Miete übernimmt, dem Betreiber im Moosach keinen Cent mehr gezahlt hatte. Zu allem Schock wurden sie dann auch noch in einem ehemaligen Bundeswehrquartier untergebracht, in dem bis Ende 2016 Asylbewerber wohnten.
Kein Geld für Bedürftige
Großteils sind es sozial schwache und bedürftige Menschen oder Gastarbeiter, die in den von der 2-Rent-Gruppe zur Verfügung gestellten Apartments und Zimmern wohnen. Die Stadt München übernahm bislang ihre Mieten und überwies pro Person etwa 15 Euro pro Tag an die Betreibergesellschaft, die sich dann auch um alles Weitere wie etwa Sicherheitspersonal und Reinung kümmerte.
Weil der unbürokratische Pauschalvertrag aber Ende 2016 auslief und nicht wieder erneuert wurde, sah das Unternehmen seit mehreren Wochen kein Geld mehr. 2-Rent teilte daraufhin der Stadtverwaltung mit, man könne den Betrieb so nicht weiter aufrecht erhalten. Das der Stadt München unterstellte Sozialreferat fasste das aber als eine Drohung auf und befürchtete, die Betreiber wollen den Vertrag kündigen, berichtet der Focus.
Drei Stunden, um die Sachen zu packen
Kurzerhand rückte das Sozialreferat, anstatt die Miete zu zahlen, am Donnerstag mit Bussen an und stellte den Bewohnern ein dreistündiges Ultimatum, ihre wichtigsten Utensilien zu packen. Sie wurden dann in einen kurz zuvor eigens geräumten Flügel der Bayernkaserne untergebracht.
Von der Blitzaktion und dem Räumkommado will 2-Rent nichts gewusst, sondern von der Umquartierung genauso kurzfristig wie die Bewohner erfahren haben.