Der nationalkonservative Kandidat Jair Boslonaro hat die Wahl zum Staatspräsidenten in Brasilien gewonnen. Der frühere Fallschirmjägeroffizier konnte mit 55,5 Prozent der Stimmen gegen den Kandidaten der linken Arbeiterpartei, Fernando Haddad, der 44,5 Prozent erreichen konnte, durch die politische Ziellinie gehen. Damit ist die seit eineinhalb Jahrzehnten dauernde linke Hegemonie in der brasilianischen Innenpolitik, die von Korruption und Misswirtschaft geprägt war, zu Ende. Bolsonaro konnte sich mit einem klaren Programm, das sich auf Sicherheit, Familie und Marktwirtschaft stützt, gegenüber den Linken durchsetzen.
Die Wahl Bolsonaros ist vor allem ein Schlag ins Gesicht der traditionellen Politikerkaste, die sich über viele Jahre mehr um ihre eigenen Privilegien als um das Wohl der Brasilianer gekümmert hatte.
63.000 Tötungsdelikte verlangen nach Richtungswechsel
Vor allem die in den letzten Jahren explodierende Kriminalität, die Bandenkriege und der Drogenhandel stehen im Visier des neuen rechten Staatspräsidenten. 2017 gab es in Brasilien nach offiziellen Statistiken nicht weniger als 63.000 Tötungsdelikte. Damit möchte Bolsonaro aufräumen und neben der Polizei auch das brasilianische Militär in einen neuen Feldzug gegen das organisierte Verbrechen führen.
Neben der inneren Sicherheit wird Bolsonaro sich auch um einen verstärkten Grenzschutz gegenüber dem sozialistisch regierten Venezuela kümmern, von wo eine Massenmigration droht. Schon jetzt stehen Polizei- und Militäreinheit gegen die illegalen Migranten in Stellung.