Paukenschlag in Berlin: Nach dem Wahldesaster in Hessen und dem allgemeinen Niedergang der Partei kündigte Angela Merkel an, nicht mehr für den Parteivorsitz der CDU kandidieren zu wollen. Bundeskanzlerin will sie jedoch bis Ende der Legislaturperiode bleiben. Medienberichten zufolge erklärte Merkel ihren Verzicht im Laufe einer Sitzung des Parteipräsidiums.
Merkel gibt als Parteichefin auf
Anhaltend schlechte Umfragewerte und das desaströse Wahlergebnis in Hessen scheinen die CDU-Vorsitzende innerparteilich schwer in Bedrängnis gebracht zu haben. Wie heute, Montag (29. Oktober), zu Mittag bekannt wurde, will sich die amtierende Bundeskanzlerin Schritt für Schritt aus der Politik zurückziehen. Den Anfang macht sie mit dem CDU-Parteitag im Dezember, bei dem sie nicht mehr als Parteivorsitzende kandidieren wird. Ihr Regierungsamt will sie jedoch bis zum Ende der Legislaturperiode, längstens bis Oktober 2021, behalten.
AfD: Merkel Opfer ihrer eigenen Politik
Mit Genugtuung nimmt man den angekündigten Schritt Merkels bei der AfD zur Kenntnis. Die Menschen hätten die Große Koalition derart satt, dass es sie an die Wahlurnen treibe, schreibt die Partei auf ihrer Facebook-Seite. Dennoch erkenne Merkel weiterhin nicht die Zeichen der Zeit: Es bringe nichts, den CDU-Vorsitz abzugeben, sondern sie müsse komplett ihren Stuhl räumen, verlangt die größte Oppositionspartei des Landes. Erst dann sei ein Neustart möglich. Merkel habe Deutschland derart viel Schaden zugefügt, dass man noch auf Generationen hinaus mit dem Aufräumen beschäftigt sein werde. Daran könne auch kein sich in Stellung bringender Friedrich Merz etwas ändern, der einst von Merkel weggebissen wurde.