“Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen”, besagt ein Sprichwort. Was sich allerdings derzeit die “linke Reichshälfte” gegenüber dem freiheitlichen Vizekanzler HC Strache erlaubt, ist schon mehr als grenzwertig.
Kommentar von Unzensurix
Vorgeworfen wird Strache, dass er Kontakte zu Rechtsextremisten pflegt. Als “Beweis” wurde ein Foto veröffentlicht, das den FPÖ-Obmann an einem Tisch mit mehreren Männern zeigt, unter ihnen – in einiger Entfernung von Strache – auch zwei Mitgliedern der Identitären. Strache klagte vor Gericht und erklärte, dass es sich dabei um eine Fälschung handeln müsse. Medial wird groß berichtet, beim Prozess werden weitere Fotos aus der gleichen Serie vorgelegt, Strache räumt ein, dass die Bilder doch echt sein könnten. SPÖ und Neos fordern lautstark seinen Rücktritt und bezichtigen ihn der Lüge.
Hat Strache tatsächlich gelogen?
Nun, der Vorwurf, dass Strache wissentlich gelogen haben soll, wiegt sehr schwer. Das sollte sich der Vizekanzler nicht gefallen lassen und müsste ein gerichtliches Nachspiel haben. Außerdem ist unbestritten, dass Strache im Laufe seiner politischen Karriere und vor allem seit 2005, als er zum Bundesparteiobmann gewählt worden war, unzählige Termine absolviert hat. Politiker leben nämlich davon, dass sie mit Menschen reden, auch wenn sie viele davon noch nie zuvor gesehen haben.
Unzählige Termine, Lokale und Gespräche
Bei wie vielen Wahlkämpfen war er dabei? Wie viele Lokalbesuche hat er seither absolviert, an wie vielen Tischen ist er dabei gesessen? Mit wie vielen -zigtausenden Menschen hat Strache dabei gesprochen? Und, muss er jeden einzelnen davon persönlich gekannt haben und wissen, welcher politischen Gesinnung jemand angehört? Muss Strache im Nachhinein wissen, wann er im welchen Lokal mit wem genau zusammengesessen ist? Muss Strache wissen, ob jemand links- oder rechtsextrem ist? Ganz abgesehen davon, dass im ductus linker Gesinnungswächter oft schon Leute, die mit der “Willkommenskultur” nichts am Hut haben wollen, bereits als “rechtsradikal” gelten.
Klare Abgrenzung zu Identitären
Strache hat jedenfalls immer wieder deutlich artikuliert, dass er mit den Identitären nichts zu tun haben will. Strache kann sich freilich auch kaum wehren, wenn jemand Wildfremder mit ihm ein sogenanntes “Selfie” haben will. Das passiert laufend bei Veranstaltungen. Wenn sich dann herausstellt, dass die Person ein Extremist, Terrorist, Verbrecher oder sonst jemand war, will man den FPÖ-Obmann deswegen zur Verantwortung ziehen?
Rücktrittsforderung mehr als peinlich
Wie auch immer. Irren ist menschlich. Die aktuelle Konstruktion jedenfalls, dass Strache wissentlich mit Rechtsextremisten zusammengesessen sei, er vor Gericht gelogen habe und deswegen zurücktreten muss, ist mehr als peinlich und wird Straches Gegnern wohl kaum eine Wählerstimme mehr bringen.
Was hat Heinz Fischer mit “Objekt 21” zu tun?
Apropos Irren: Der Redaktion wurde ein Foto zugespielt, das Ex-Bundespräsident Heinz Fischer in freundschaftlicher Pose mit mutmaßlichen Rechtsradikalen zeigt. Die Symbole bzw. Aufschriften auf den Pullovern sind eindeutig: “Objekt 21”. Unter diesem Namen betrieb eine rechtsextreme Gruppierung im oberösterreichischen Desselbrunn ein eigenes “Kulturzentrum”. Auf ihrer Webseite postete man auch das obenstehende Foto. Der Verein wurde 2011 behördlich aufgelöst, einige Mitglieder wurden angeklagt und 2016 zu Haftstrafen verurteilt, unter anderem wegen Wiederbetätigung. Von einer Rücktrittsforderung an Fischer wegen des Fotos ist nichts bekannt…
Und was hat Van der Bellen mit den Identitären zu tun?
Und überhaupt: Wo bleibt der Aufschrei, weil der nunmehrige Bundespräsident Alexander Van der Bellen sich mit einem “Rechtsextremen” hat fotografieren lassen?