Dass die katholische Weltkirche seit dem umstrittenen II. Vatikanischen Konzil auseinanderdriftet, ihr fortwährend Gläubige den Rücken kehren und sie gerade in zurückliegenden Jahrzehnten heftige Auseinandersetzungen erschütterten, ist kein Geheimnis.
Kroatische Katholiken empört
Gerade in jüngster Zeit nahmen nun Konflikte mit internationaler Bedeutung von den amtskirchlichen Strukturen in Österreich aus ihren Ausgang, die auch das allgemeine politische Leben betreffen.
Da war vor wenigen Tagen die Entscheidung der auch sonst heftig umstrittenen Diözesanleitung der Diözese Klagenfurt/Kärnten, die Feier der traditionellen Heiligen Messe am Loibacher Feld in Bleiburg für kroatische Opfer der am Ende des II. Weltkrieges von den Kommunisten mit britischer Rückendeckung begangenen Massaker zu untersagen.
Dabei hatte immerhin wie üblich keine geringere Einrichtung als die Kroatische Bischofskonferenz bei ihren offiziellen amtskirchlichen Glaubensbrüdern in Klagenfurt um die Genehmigung dieses Gottesdienstes angesucht. In ungewöhnlich scharfer Form äußerte nun die Kroatische Bischofskonferenz ihre Empörung über dieses Verbot aus Klagenfurt. Mit Blick auf den Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger hielt die Kroatische Bischofskonferenz fest:
Dieser “hat beschlossen, die Gedenkmesse diesen Jahres auf dem Bleiburger Feld nicht zu erlauben. Die Kroatische Bischofskonferenz bedauert diese Entscheidung und drückt ihre starke Missbilligung mit der von ihm geäußerten Begründung aus und weist diese in ihrer Gesamtheit zurück. Die Möglichkeit nicht zu erlauben, für die Opfer dieser großen Tragödie des Kroatischen Volkes zu beten, bedeutet Verachtung für die Opfer und den Mangel an Sensibilität für das Leiden der Unschuldigen“ (eigene Übersetzung).
Eigens kritisierte Kroatiens Staatspräsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic die Entscheidung der amtskirchlichen Diözese von Klagenfurt/Kärnten.
Auch andere Opfer
Tatsächlich findet sich dort offensichtlich kein Ausdruck von Mitgefühl für die Opfer der von den jugoslawischen Kommunisten mit britischer Unterstützung am Ende des II. Weltkrieges ausgehend von Bleiburg begangenen Massaker. Dabei wurden damals auch ungezählte Menschen aus anderen Volksgruppen Opfer des roten Blutrausches, namentlich Slowenen, Serben, Montenegriner und auch Kosaken, Christen wie Muslime. Das Werk “An deutscher Seite” von Hans Werner Neulen führt in diese Tragödie ein.
Kardinal Schönborn erneut unter Beschuss
Von sog. Mitbrüdern unter Beschuss geriet insbesondere in Zusammenhang mit dem sexuellen Missbrauch an Ordenschwestern der in der offiziellen Hierarchie international wichtige wie umstrittene Kardinal Christoph Schönborn. Die ordensähnliche Gemeinschaft “Das Werk” kritisierte ihn heftig wegen seiner Aussagen in Zusammenhang mit dem unterstellten Missbrauch an der früheren Ordensschwester Doris Wagner.
Dabei machte die erschütternde Dokumentation “Gottes missbrauchte Dienerinnen” des europäischen Kulturkanals ARTE deutlich, dass der sexuelle Missbrauch Ordensschwestern durch Vertreter der Amtskirche ein internationales Phänomen dramatischen Ausmaßes ist.
Vergebliche Ablenkungsversuche
Die jüngsten Auseinandersetzungen und Enthüllungen verdeutlichen, wie sehr man selbst innerhalb der Amtskirche auf internationaler Ebene zerstritten ist. Berufung auf den “Geist des II. Vatikanischen Konzils” und Polemik gegen “Rechts” können darüber nicht hinwegtäuschen.