Für reichlich Diskussionsstoff sorgt derzeit eine gar nicht so neue Analysemethode der DNA (DNS) im Fall eines Verbrechens. Weil die neue Art und Weise der Untersuchung auch Rückschlüsse auf die geographische Herkunft und eine relativ genaue optische Bestimmung zulässt, laufen vor allem Linke dagegen Sturm. Insgeheim ist auch diesem Personenkreis längst bewusst, wer für so viele Übergriffe und gewalttätige Verbrechen verantwortlich ist. Die Angst sei groß, eine negative Stimmung gegen gewisse “Minderheitengruppierungen” zu erzeugen, wie es in Medienberichten heißt.
In Holland schon 1999 Täter mit neuer Methode überführt
Seinen Ursprung hat die etwas andere Art der DNA-Untersuchung in Holland. Dort wurde 1999 in der Nähe eines Asylheimes ein Mädchen vergewaltigt und brutal ermordet. Unter Verdacht standen zu Beginn vor allem drei Einwanderer. Als sich ein Wissenschaftler schließlich auf eigene Faust mit den am Tatort gesammelten Spuren beschäftigte, gelang ihm der Durchbruch, und er konnte die exakte Augenfarbe, Haarfarbe und die geographische Herkunft des wahrscheinlichen Täters bestimmen. Es wurde schließlich ein friesischer Bauer überführt.
Rest Europas zaudert – trotz Häufung von Verbrechen
In den Niederlanden wurde diese Art der Ermittlung sodann auch als zulässiges Aufklärungsmittel zugelassen. Das restliche Europa, wo sich Vergewaltigungen und Gewaltverbrechen häufen, ist noch nicht so weit, obwohl die Methode seit Jahren ausgereift ist. Zu groß ist die Angst vor den Ergebnissen, die heute vermutlich öfter als noch 1999 auf eine gewisse Tätergruppe zutreffen könnte.
Einführung der DNA 3.0 zumindest auf dem Papier geplant
Mit der DNA-Analyse 3.0 ist es nämlich auch möglich, Täter zu überführen, die bisher noch nicht in einer Datenbank der Behörden gespeichert waren. Die herkömmliche Analyse läuft ins Leere, sobald eine Person beispielsweise noch nicht polizeilich erfasst wurde. Der deutsche Koalitionsvertrag von Union und SPD sieht zwar eine Einführung des neuen Testverfahrens vor, die Gesetzgebung scheint derzeit aber irgendwo – bewusst oder unbewusst – stecken geblieben.