Demonstrationszüge, die Woche für Woche die Wiener Innenstadt lahmlegen, treiben die Kaufleute und Gewerbetreibenden der Bundeshauptstadt auf die Barrikaden. In den nächsten Tagen sollen allein acht Demonstrationen innerhalb von drei Tagen zu einer weitgehenden Lahmlegung von Passantenströmen und Geschäftsbesuchen führen. Der Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Wien, Rainer Trefelik, ist entsetzt und geißelt die Geschäftsbehinderungen durch die Innenstadt-Demos:
Ich habe größten Respekt davor, dass engagierte Bürger öffentlich für ihre Anliegen eintreten. Aber es gibt nicht nur die Versammlungsfreiheit, sondern auch ein Recht auf Erwerbsfreiheit. Wenn Unternehmen ständig unerreichbar sind, kaufen Kunden aber woanders ein. Die Folge: Es stehen Arbeitsplätze und wirtschaftliche Existenzen auf dem Spiel.
2018: Jeden dritten Einkaufstag eine Demo in der Innenstadt
Wie Trefelik ausführt, kam es allein 2018 jeden dritten Tag zu einer Demonstration an einem Einkaufstag und dadurch bedingten Sperren der Mariahilferstraße, der Ringstraße und diverser Zubringerstraßen. Deshalb fordert der Wiener Handel auch eigene Demonstrationszonen, wo sich die Aktivisten austoben können, ohne Kunden und Passanten sowie die Geschäftsleute zu stören:
Als Vertreter des Wiener Handels kann und werde ich mich damit nicht abfinden. Es braucht Lösungen, die nicht nur die Versammlungsfreiheit, sondern auch die berechtigten Sorgen und Nöte der Unternehmen berücksichtigen, wie etwa eine verfassungskonforme Umsetzung unseres Vorschlages, an gut sichtbaren Orten Demozonen einzurichten.