Ausgerechnet eine Stammtischfreundschaft inklusive Facebook-Posting könnte jetzt dem Tiroler SPÖ-Landesparteiobmann Georg Dornauer zum Verhängnis werden. In Tirol kennt man den Spruch “Beim Reden kommen die Leut zam”. Dornauer, frischgebackener Landesobmann der erfolglosen Tiroler Sozialdemokraten, traf sich auf ein Bier mit dem ehemaligen FPÖ-Bundes- und Landespolitiker Walter Meischberger. Meischberger ist wohlgemerkt seit über 20 Jahren nicht mehr Mitglied der FPÖ und trat 1999 noch unter der Obmannschaft von Jörg Haider aus der Partei aus. Gleichzeitig stammt Meischberger aus einer Nachbargemeinde von Sellrain, wo Dornauer Bürgermeister ist.
Dass man als Spitzenpolitiker auch Politiker oder Ex-Politiker anderer Parteien persönlich kennt, ja unter Umständen sogar mit ihnen befreundet ist, hat in Österreich eigentlich keinen großen Überraschungswert. Das gibt es zwischen Schwarz und Blau, Türkis und Blau und gar nicht so selten auch zwischen Rot und Blau. Für Dornauer wird daraus jetzt aber ein Strick gedreht, um ihn innerparteilich mundtot zu machen.
Dornauer ist ein Verbinder zur FPÖ in der Landespolitik
Dass Dornauer insgesamt ein Verbinder zur FPÖ in der Tiroler Landespolitik ist, ist bei Kennern der Innsbrucker Verhältnisse längst kein Geheimnis. Gewöhnlich gut informierte Kreise in der Tiroler Innenpolitik meinen sogar sich daran erinnern zu können, dass der junge Dornauer vor einigen Jahren durchaus auch einmal mit dem Gedanken gespielt haben soll, sich vielleicht nicht in der SPÖ aktiv zu engagieren und in einer anderen Partei mitzumachen. Aber das sollen natürlich nur Gerüchte sein.
Bundesparteiobfrau Pamela Rendi-Wagner und ihre Verbündeten in der Tiroler Landespartei sollen jedenfalls nach der Freundschaftscausa mit Walter Meischberger bereits an einer Retourkutsche gegen Dornauer basteln. Die Übernahme des Klubobmanns im Tiroler Landtag scheint jedenfalls für den SPÖ-Landesparteiobmann in weitere Ferne zu rücken. Der Konflikt um Dornauer hält jetzt schon mehrere Monate an.