Jetzt ist die SPÖ-Bundesparteiobfrau Pamela Rendi-Wagner selbst Opfer der innerparteilichen Krise geworden. Durch die Mehrfachbelastung als Parteiobfrau, Klubobfrau und Gesundheitssprecherin der Sozialdemokraten war der Druck für Rendi-Wagner offensichtlich zu groß. Jetzt hat sie ausgerechnet die Position der Gesundheitssprecherin, auf die sie ja sachpolitisch als Ex-Gesundheitsministerin in der öffentlichen Diskussion immer gebaut hat, zurückgelegt. Rendi-Wagner hat die Position dem Kärntner Abgeordneten Philip Kucher überlassen, und sich auf die Position der Klubobfrau und Parteivorsitzenden zurückgezogen.
Rechnungshof-Sonderprüfung Ursache für Rücktritt?
Aber nicht nur die Dreifachbelastung soll zum überhasteten Entschluss, der Gesundheitspolitik ade zu sagen, ausschlaggebend gewesen sein. Vielmehr wollen gewöhnlich gut informierte Kreise in der SPÖ wissen, dass vor allem die am 27. März 2019 beschlossene Rechnungshof-Sonderprüfung der SPÖ-Gesundheitspolitik bei der Ex-Gesundheitsministerin nicht gut angekommen ist. Offensichtlich will Rendi-Wagner jetzt einen Abstand zur Gesundheitspolitik schaffen, um nicht in die Ziehung zu kommen.