Der Nationalrat hat am heutigen Dienstag erneut einer FPÖ-Forderung zugestimmt: Der Antrag für ein “Indoktrinationsverbot” im schulischen Sexualkunde-Unterricht, eingebracht von den Freiheitlichen und der Volkspartei, wurde im Unterrichtsausschuss mit den Stimmen von FPÖ und ÖVP angenommen.
Neutrale Sexualpädagogik ohne Mitwirkung von Vereinen
Der Entschließungsantrag der Bildungssprecher von ÖVP und FPÖ, Rudolf Taschner und Wendelin Mölzer, fordert eine “sachliche, kritische und pluralistische” Form der Sexualerziehung, kritisiert die Teilnahme von unzähligen externen Vereinen in der Sexualpädagogik und fordert, den Unterricht in diesem Bereich wieder in die Verantwortung der Lehrer zu geben:
Um eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Regelung schaffen zu können, schlagen die Antragsteller vor, in Zukunft auf die Einbeziehung von externen Vereinen zu verzichten und die Verantwortung für die Sexualpädagogik innerhalb der Schule jenen zu überlassen, die gesamtpädagogisch dafür ausgebildet wurden: den Lehrerinnen und Lehrern.
Damit wird das Bildungsministerium nun angehalten, in Österreichs Schulen für eine neutrale und kritische Sexualpädagogik zu sorgen, die ohne externe Personen und Vereine auskommt, sondern im Verantwortungsbereich der Pädagogen an den Schulen liegt. Der FPÖ-Bildungssprecher und Obmann des parlamentarischen Unterrichtsausschusses, Wendelin Mölzer, erklärte dazu in einer Aussendung:
Der Sexualkundeunterricht soll von den Lehrern abgehalten werden, denn ein solch sensibles Unterrichtsthema kann und darf nicht von privaten Vereinen mit unterschiedlichsten Weltanschauungen unterrichtet werden. Zahlreiche Beschwerden über die Abhaltung des Sexualkundeunterrichtes durch diverse Vereine bestätigen den gemeinsamen Entschließungsantrag. Durch die pädagogische Ausbildung unserer Lehrer kann eine einheitliche und möglichst sachliche Vermittlung der Lehrinhalte im Sexualbereich garantiert werden. Sollten sich Lehrer mit der Thematik überfordert fühlen, so ist es hoch an der Zeit, hier entsprechende Verbesserungen und Qualitätsstandards zu ermöglichen.