Wie berichtet, sind alle Tatverdächtigen im Fall der wahrscheinlich linksextremen Attacke auf einen 60-jährigen Besucher des Grazer Akademikerballs im Jänner ausgeforscht und festgenommen worden, zwei von ihnen sitzen weiterhin in Untersuchungshaft.
Hintergründe werden verschwiegen
Auch der ORF Steiermark befasste sich schon im Vorfeld mit dem Ball und den linken Gegendemonstrationen. “Laut aber friedlich” seien die Kundgebungen verlaufen, hieß es damals. Heute, Dienstag, scheint man im ORF noch nicht viel von der mutmaßlichen linken Attacke auf den Ballbesucher mitbekommen zu haben. Über die Festnahme von sieben Personen wird zwar berichtet – dabei vermisst man jedoch die Hintergründe: Tatsächlich wird nicht einmal erwähnt, dass es sich offensichtlich um eine politisch motivierte Tat handelt.
Dass das Landesamt Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE), also das für den Verfassungsschutz zuständige Amt auf Ebene der Bundesländer, die Ermittlungen übernommen hatte, findet man nicht in dem Bericht. Dort heißt es nur:
In der ersten Ermittlungsphase arbeiteten unterschiedliche Einsatzkräfte der Polizei eng zusammen.
ORF lässt Leser im Unklaren
Die Leser des Online-Angebots des Staatsfunks erfahren also weder über das (höchstwahrscheinliche) politische Tatmotiv, noch über die mutmaßlich linksextremen Tatverdächtigen etwas.
Auch “Standard” weiß nichts von linken Tätern
Ganz ähnlich wie der ORF berichtet auch die Tageszeitung DerStandard – hier wird zwar immerhin von den Ermittlungen des Landesamts Staatsschutz und Extremismusbekämpfung berichtet, warum das LSE aber überhaupt erst die Ermittlungen federführend aufnahm, erfährt man auch nicht nicht; kein Wort zu den potentiell linksextremen Gewalttätern, die vorher noch an einer der Gegendemos gegen den Akademikerball teilgenommen hatten.