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Herbert Kickl Tour in Wien-Floridsdorf

Der FPÖ unter Herbert Kickl (Mitte) ist es gelungen, aus Denkzettelwählern Wähler zu machen, die Verantwortung übernehmen wollen.

4. Juni 2024 / 13:05 Uhr

Österreicher wählen wegen der Inhalte und der Abgrenzung zu den anderen Parteien

Kurz vor der EU-Wahl und wenige Monate vor der Nationalratswahl hat Der Standard eine Umfrage in Auftrag gegeben, die die Präferenzen der Wähler darstellen sollte.

Treue zur Partei stirbt aus

So entscheiden sich die Österreicher längst nicht mehr für die Partei, die sie „immer bzw. meistens“ gewählt haben. Dieses Motiv spielt noch bei jedem vierten Wähler eine Rolle, und hier vor allem bei den älteren. Die Grünen haben so gut wie keine Wähler aus diesem Segment, am meisten noch die ÖVP.

Viel wichtiger sind den Österreichern die Inhalte, wofür die Parteien stehen. Für 47 Prozent ist es „sehr wichtig“ und für weitere 34 Prozent „wichtig“, dass „die Partei die richtigen Themen anspricht“. Das ist vor allem für die FPÖ-Wähler wichtig, am wenigsten für die ÖVP-Wähler, die – siehe oben – noch ein gewisses Potenzial aus der unreflektierten Treue schöpfen kann.

Abgrenzung ist wichtig

Nicht minder wichtig ist den Wählern die Abgrenzung ihrer Partei zu den anderen, insbesondere zur diametral anders ausgerichteten. 38 Prozent ist es „sehr wichtig“ und weiteren 29 Prozent „wichtig“, dass sich die gewählte Partei „gegen andere Parteien starkmacht, die ich ablehne“. Hier findet sich besonders hohe Zustimmung bei SPÖ- und FPÖ-Wählern wie auch bei Grün- und Bierpartei-Wählern. ÖVP- und Neos-Wähler sind hier deutlich entspannter.

FPÖ mit den meisten verantwortungsbewussten Wählern

Und die Wähler haben auch klare Aufträge an „ihre“ Partei. So wünschen 97 Prozent der FPÖ-Wähler eine Regierungsbeteiligung nach der Nationalratswahl, so viel wie in keiner anderen Partei. Der FPÖ ist die Veränderung bestens gelungen, aus Denkzettelwählern verantwortungsbewusste und an den Inhalten interessierte Wähler zu machen.

Denkzettelwähler findet man heute eher in der Bierpartei und der KPÖ. Solche Wähler sind schnell gewonnen, aber auch schnell zerronnen.

Links vs. rechts

Wer grün wählt, tut dies vor allem wegen der politischen Orientierung an den Menschenrechten und der EU. Auf der anderen Seite stehen die FPÖ-Wähler. Ihnen ist das Bekenntnis zur Neutralität besonders wichtig. Sie trauen der FPÖ auch am ehesten zu, ihre politischen Ziele wirklich durchzusetzen und Skandale und Ungerechtigkeiten aufzudecken.

Neos-, Grün-, Bierpartei- und KPÖ-Wählern, also den gesellschaftspolitisch linken Österreichern, ist es wichtig, dass sie „in dieser Partei wenig Korruption“ sehen und die präferierte Partei für „insgesamt sauber“ halten. Interessant vor allem nach den Aufdeckungen über die Machenschaften innerhalb der grünen Partei.

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