Faktencheck

Mit zahlreichen Fehlern in einem als “Faktenchecker” tituliertem Profil-Artikel geben die Redakteure kein gutes Bild über die Recherche-Qualität des Nachrichtenmagazins ab.

23. April 2024 / 10:54 Uhr

„Profil-Faktencheck“: In einem einzigen Absatz gleich vier inhaltliche Fehler!

Beim „Profil-Faktencheck“ über den Postenschacher im Innenministerium nimmt das Kästchen mit der Richtigstellung am Ende des Artikels einen breiten Raum ein. Als Leser staunt man über diese handwerklichen Fehler.

Aufgeflogen sind die unrichtigen Angaben in diesem Profil-Artikel nach einem Posting des stellvertretenden Kabinettschef von ÖVP-Kanzler Karl Nehammer, Daniel Kosak, auf der Plattform X, in dem er darauf hingewiesen hatte, dass die „Faktenchecker“ in einem einzigen Absatz gleich drei Fehler gemacht hätten:

  1. Karl Nehammer war im Oktober 2022 nicht Innenminister, sondern Bundeskanzler.
  2. Christian Stella war im BMI nie Nehammers Kabinettschef, sondern Andreas Achatz.
  3. Innenminister war in dieser Zeit bereits Gerhard Karner.

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Profil räumte Fehler ein

Jakob Winter, Ex-SPÖ-Aktivist und heutiger Profil-Digitalchef sowie Leiter der Faktenchecker-Redaktion, antwortete Kosak – ebenfalls auf X:

Das ist leider richtig – und wird von uns richtiggestellt. Wir bedauern den Fehler.

Vierter Fehler noch nicht korrigiert

Die drei mittlerweile korrigierten Fehler dürften jedoch nicht die einzigen Fehler in diesem Absatz gewesen sein, mutmaßt in einem Info-Direkt-Kommentar Thomas Steinreutner. Er schrieb, dass unter dem “Tweet” von Kosak der Obmann des Vereins „GILT“ anmerkte, dass der Kabarettist Roland Düringer nicht für die Partei „Die Weißen“ aktiv gewesen sei, wie von den „Faktencheckern“ behauptet, sondern für die von ihm gegründete Partei „Liste Roland Düringer – Meine Stimme GILT“.

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Damit haben sich die „Profil-Faktenchecker“ selbst ad absurdum geführt und nach den peinlichen Fehlern, die zwei Profil-Journalisten bei der Biografie über FPÖ-Chef Herbert Kickl passiert waren, die Recherche-Qualität der gesamten Redaktion des Nachrichtenmagazins erneut in Zweifel gezogen.

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