So wie es sich der Wiener Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr von den Neos vorgestellt hat, wird es mit den Container-Klassen für syrische und afghanische Kinder nicht laufen. Ein Bezirk stemmt sich schon dagegen!
Einstimmig abgelehnt
Im Finanzausschuss des Bezirksparlaments in Wien-Simmering heute, Dienstag, hat es nämlich einen Paukenschlag gegeben: Alle Parteien lehnten es ab, die Instandhaltungskosten der bis zu 64 Container für zwölf Bildungsräume bei der Volksschule in der Hoefftgasse zu übernehmen.
Schlampiger Antrag des Magistrats
Georg Pichler von der FPÖ, stellvertretender Finanzausschuss-Vorsitzender in Simmering, kritisierte, dass im Antrag der zuständigen Magistratsabteilung weder die Kurzfristigkeit der Container-Klassen definiert wurde, noch sei angegeben worden, welche Kosten auf den Bezirk zukommen würden. Diesen Argumenten schlossen sich auch die anderen Parteien an.
Jeden Monat kommen 350 Kinder
Wie es nun mit den Container-Klassen für tausende syrische und afghanische Kinder, die im Zuge der Familienzusammenführung nach Wien kommen, weitergeht, steht in den Sternen. Jeden Monat (!) kommen auf diesem Wege völlig legal 350 Kinder nach Österreich, die meisten davon bleiben in Wien.
Keine Stellungnahme des Bildungsstadtrates
Eine Stellungnahme des rosaroten Bildungsstadtrates dazu war nicht zu bekommen. Seine drei (!) Pressesprecher waren nach mehrmaligen Anruf-Versuchen am Dienstag Vormittag nicht zu erreichen. Eine schriftliche Anfrage wurde bis Redaktionsschluss nicht beantwortet.
Keine Kompromisse mit Eltern und Lehrern
Wiederkehr hatte ja in einem Profil-Artikel angekündigt, die Container-Klassen auf jeden Fall aufstellen zu wollen. Kompromisse mit Lehrern und Eltern werde es keine geben. Kompromiss mit dem Bezirk Simmering dann wohl auch nicht.
Keine Gegenwehr vom SPÖ-Bezirkschef in Donaustadt
Überraschend ist, dass auch die SPÖ-Bezirksräte in Simmering nein zu den Container-Klassen sagten, während der rote Bezirksvorsteher in Wien-Donaustadt, Ernst Nevrivy, gegenüber unzensuriert sagte, dass es von Seiten des Bezirks „keinen Protest gegen die notwendige Errichtung der Mobilklassen“ geben werde.
In Donaustadt ist die MS Kagran in der Afritschgasse betroffen – und dort gibt es vehementen Widerstand gegen die Container-Klassen auf dem Sportplatz. 40 von 44 Pädagogen hatten sogar unterschrieben, nicht mehr unterrichten zu wollen, wenn die Container-Klassen für Migrantenkinder, die im Zuge des Familiennachzugs nach Wien kommen, tatsächlich errichtet würden.