Dunkle Wolken ziehen über der Landwirtschaft auf. Nicht zuletzt wegen des Sanctus der EU-Kommission zu Billig-Importen aus der Ukraine.

21. Feber 2024 / 12:29 Uhr

Polnische Bauern wehren sich gegen die Einfuhr ukrainischen Dumping-Getreides

Seit Wochen wehren sich die polnischen Bauern mit Blockaden gegen die Ein- und Durchfuhr von ukrainischem Getreide. Damit wollen sie gegen Billig-Importe demonstrieren, die eine Gefahr für nicht nur die polnische Landwirtschaft darstellen.

Totale Grenzblockade angekündigt

Während die Landwirte in der EU durch den „Green Deal“ zahlreichen Auflagen und Reglementierungen unterworfen sind, die die Produktion verteuern, gelten diese für die Ukraine nicht. Zudem sind in der Ukraine Pestizide zulässig, die in der EU schon lange verboten sind. Produktionsvorteile, die die polnischen Bauern nicht hinnehmen wollen.

“Es wird eine totale Blockade aller Grenzübergänge geben”, verkündete ein Sprecher der Bauerngewerkschaft der unabhängigen, selbstverwalteten Gewerkschaft einzelner Landwirte, “Solidarność”. Ausgenommen sollen nur Lkw mit militärischer Ausrüstung sein. Dass es die Bauern mit ihrer Ankündigung durchaus ernst meinen, haben sie unlängst erst bewiesen.

Am 18. Februar hatten sie einen Lastwagen mit ukrainischem Getreide an der Grenze angehalten und dessen Ladung auf die Straße gekippt. Die Deutsche Presseagentur (dpa) meldete gestern, Dienstag, dass eine Gruppe von 25 Bauern am Grenzort Medyka zwei ukrainische Güterwagen geöffnet habenund Getreide auf die Gleise rieseln ließen. Beim Ablassen des Getreides sangen sie die polnische Nationalhymne. Die Ladung war für Deutschland bestimmt.

Wer profitiert vom Getreide-Export?

Hauptprofiteur der erleichterten Einfuhr in die EU dürfte der ukrainische Oligarch Andrey Verevskiy sein. Er ist 91,61-Prozent-Eigentümer der Kernel-Holding. Der Konzern ist der weltweit größte Produzent von Sonnenblumenöl, der größte Getreide-Exporteur der Ukraine und der größte landwirtschaftliche Betrieb des Landes.

FPÖ warnt vor ukrainischem Gift-Getreide

Schon im letzten Oktober hat FPÖ Agrarsprecher Peter Schmiedlechner vor dem pestizidverseuchten Getreide aus der Ukraine gewarnt. „Wir warnen bereits seit Monaten vor mit Pestiziden belastetem und gentechnisch verändertem Getreide aus der Ukraine“, kritisierte er die Untätigkeit der schwarz-grünen Bundesregierung. Andere Länder hätten den Import bereits verboten, um ihre Konsumenten und ihre Landwirtschaft zu schützen. Sobald Getreide in Österreich vermahlen oder in der Futtermittelindustrie verarbeitet werde, gelte es als “österreichische Qualität”. Das sei Betrug am Konsumenten und an der heimischen Landwirtschaft, so der freiheitliche Landwirtschaftssprecher.

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