Wie von der UNESCO bekanntgegeben, stehen die Entscheidungsentwürfe für das Monsterprojekt am Wiener Heumarkt nicht auf der Tagesordnung der kommenden 45. Sitzung des Welterbe-Komitees, die Mitte September in Saudi-Arabien stattfindet.
Zeitgewinn für Projektgegner
Damit dürfte Wien auf der „Roten Liste“ der Welterbestätten verbleiben, was bedeutet, dass das für den Tourismus wichtige Prädikat aberkannt werden kann. Der Verbleib auf der Roten Liste bedeutet einen Zeitgewinn für die Gegner des Projekts und ähnlicher Monsterbauten, die zwar gut für Investoren, aber schlecht für die Wiener und das Stadtgepräge sind.
Sowohl FPÖ, als auch ÖVP sowie mehrere Bürgervereinigungen, allen voran die „Alliance For Nature“, sprechen sich klar gegen die Gefälligkeits-Widmung des links regierten Wien für Spekulanten aus.
Grüne Altlast
2017 hatten die Grünen für einen Immobilienspekulanten eine freundliche Flächenwidmung bestimmt. Damit ermöglichten sie ein Bauprojekt, das den Weltkultur-Auflagen widerspricht, weshalb die UNESCO eine Warnung ausgesprochen hat.
Interessant ist, dass die SPÖ das Projekt seither zu ihrer „Herzensangelegenheit“ gemacht hat, wie es die Kronen Zeitung am vorletzten Wochenende benannte.
UNESCO mit Kritik
Doch die Stimmung wendet sich immer mehr gegen das Projekt. Selbst der linke Kurier schreibt heute, Donnerstag, unmissverständlich:
Die Verantwortlichen bei der UNESCO üben sich gerne in Zurückhaltung. Ein bisschen muss man also zwischen den Zeilen lesen – wer das tut, für den ist die Botschaft der Welterbehüter aber umso klarer: Die Österreichische UNESCO-Kommission hat der Wiener SPÖ eine Rüge erteilt.
Chancen für Monsterbau schwinden
Denn die UNESCO wehrt sich mit deutlichen Worten gegen die zahlreichen falschen Behauptungen der SPÖ. Sie betont, dass „die Ziele des völkerrechtlichen Vertrags ihre Erfüllung finden“ müssen und die SPÖ damit irrt, wenn sie behauptet, die UNESCO habe „gar keine rechtliche Grundlage, in Wien mitzuentscheiden“.
Die Rüge der UNESCO fällt deutlich aus. Und damit steigt die Chance, das Projekt doch noch zu verhindern. Allen voran dürfte die Stellungnahme der UNESCO für die Neos zurechtkommen, die als aktueller Koalitionspartner der SPÖ in Wien der grün-roten Altlast nur dann zustimmen wollen, wenn die internationale Organisation ihren Sanctus gegeben hat. Und das scheint aktuell mehr als unrealistisch.