Bei Fahrten in den Großraum London müssen Fahrzeuge die erforderlichen Emissionsstandards für die Niedrigemissionszone erfüllen. Wer nicht klimafreundlich genug unterwegs ist, darf nicht einfahren.
Nächster Schritt in der Salamitaktik
Um dies festzustellen, muss jeder Lenker sein Fahrzeug bei der Verkehrsbehörde vorher registrieren lassen. Bei Verstößen drohen erhebliche Geldbußen.
Diese Auflagen für die Niedrigemissionszone wurden 2008 für größere Fahrzeuge eingeführt. 2019 folgte der nächste Schritt: die Ultra-Niedrigemissionszone für die Innenstadt. Sie soll am kommenden Dienstag nun aber auf den gesamten Großraum London ausgedehnt werden. Dieser Großraum umfasst 1.500 Quadratkilometer Fläche und mehr als acht Millionen Menschen.
Fahren nur noch, wer es sich leisten kann
Dieselfahrzeuge, die vor 2015 zugelassen wurden, erfüllen diese Anforderungen nicht und werden nicht mehr nach London einfahren dürfen, es sei denn, der Lenker zahlt 14,50 Euro Strafe pro Tag. Die Innenstadt ist nur noch für Elektroautos befahrbar oder gegen 18 Euro City-Maut.
Wer sich das nicht leisten kann, kann sich ab Dienstag in London nur noch zu Fuß und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bewegen. Zur Überwachung ließ Bürgermeister Sadiq Khan von der linken Partei Labour-Party überall in London, auch in Sackgassen und kleinen Wohngebieten, Kameras installiert.
„Blade Runners“ montieren Kameras ab
Doch es regt sich Widerstand. Gruppen von Aktivisten, die sich „Blade Runners“ nennen, haben bereits Hunderte von Kameras ausgeschaltet. In den Sozialen Medien herrscht Empörung. Der Telegraph berichtet darüber, dass die Ultra-Niedrigemissionszone die Stickoxidbelastung kaum und die Belastung mit Feinstaub und Ozon so gut wie gar nicht reduziere. Gegen die Veröffentlichung dieser Studie soll Khan protestiert haben.