Es ist erst wenige Wochen her, dass Andreas Babler nach seiner mit Pannen begleiteten Kür zum roten Parteivorsitzenden erklärte, dass „das Comeback der Sozialdemokratie hier und heute“ starte.
Kein Interesse an Linksruck
Die Österreicher dürften dem aber eine Abfuhr erteilen. Denn laut neuester Österreich-Trend-Umfrage gibt es keinen Babler-Effekt, so wie es etwa sein Vorgänger Christian Kern 2016 schaffte. Nach seiner Wahl zum Parteichef kletterten die Umfragewerte für die SPÖ nach oben. Die SPÖ tritt am Stand, am ohnedies sehr, sehr niedrigen Stand.
FPÖ weiter deutlich auf Platz 1
Wären am kommenden Sonntag Nationalratswahlen, käme die SPÖ lediglich auf 22 Prozent. Selbst in der Kanzlerfrage bewegte sich nichts: Babler hält bei 20 Prozent, nicht mehr als die wenig charismatische und gescheiterte Vorgängerin Pamela Rendi-Wagner.
Bevor die Österreicher ihre Stimme einer links gerückten SPÖ geben, unterstützen sie lieber die rechten Parteien. Seit Monaten unangefochten liegt die FPÖ bei 30 Prozent vor der ÖVP mit 24 Prozent.
Ratlosigkeit auf linker Seite
Abgeschlagen sind die Grünen, immerhin Regierungspartei, und die gesellschaftspolitisch linken NEOS mit neun Prozent. Auch die noch weiter links stehende Kommunistische Partei (KPÖ) würde nur auf vier Prozent Stimmanteil kommen.
Auf linker Seite dürfte man ratlos sein – und zur Bier-Partei greifen. Sie käme aktuell auf elf Prozent; der Einzug in den Nationalrat scheint ziemlich sicher.
Kanzler Kickl immer wahrscheinlicher
Und noch etwas weist in Richtung Zukunft: Fast jeder zweite Wähler traut der ÖVP eine Koalition unter einem Kanzler Herbert Kickl (FPÖ) zu. In der ÖVP sind es zwar erst 38 Prozent, die sich in dieser Rolle sehen, dafür 65 Prozent der FPÖ-Wähler.