Wie das Stockholmer Friedensinstitut Sipri berichtet, hat China die Anzahl seiner einsatzbereiten atomaren Sprengköpfe gerade im Vergleich zu den anderen Atommächten massiv erhöht. Experten sprechen davon, dass wir in “eine der gefährlichsten Zeiten für die Menschheitsgeschichte” rutschen.
Allein im Jahr 2022 60 mehr Sprengköpfe
Aus dem Jahresbericht von Sipri geht hervor, dass die Anzahl der einsatzbereiten Atomsprengköpfe des kommunistisch regierten Chinas allein im Jahr 2022 sprunghaft gestiegen sei. Dabei erhöhte sich die Zahl von 350 auf 410 Sprengköpfe. In keinem anderen Land gab es so einen starken Ausbau. Insbesondere im Vergleich zu den westlichen Atommächten, den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Israel und Frankreich, in denen sich die Zahl nicht erhöht hat, ist dies bedenklich. Auch die weiteren Staaten, in denen sich die Zahl erhöht hat, geben keinen Grund zur Freude: Es handelt sich bei den Staaten um Indien, Pakistan und Nordkorea.
“Eine der gefährlichsten Zeiten der Menschheitsgeschichte”
Experten halten diese Entwicklung für äußerst gefährlich. Wie die Bild berichtete, spricht der Sipri-Direktor und Nuklearwaffen-Experte Dan Smith von einer extremen Gefahr des Trends:
Es besteht dringender Bedarf, die Atomdiplomatie wiederherzustellen und die internationalen Atomwaffenkontrollen zu stärken. […] Wir driften in einen der gefährlichsten Zeiträume der Menschheitsgeschichte ab.
Gerade Staaten, die keine eigenen Atomwaffen besitzen, wie Deutschland oder Österreich, sind solch einem nuklearen wettrüsten völlig ausgeliefert.
Eskalationspotenzial durch Taiwan-Konflikt
Gerade in Bezug auf China gibt es dazu noch ein besonderes Eskalationspotenzial. Mit der Nachbarinsel Taiwan hat China seit Jahrzehnten einen eingefrorenen Konflikt, der sich in jüngerer Vergangenheit immer mehr verschärft hat. Wie unzensuriert berichtete, fliegt China regelmäßig Flugübungen, in denen es in Taiwans Luftraum eindringt. Dabei wurden auch ausgerechnet Bomber verwendet, die für den Transport von Nuklearsprengköpfen gedacht sind. China betrachtet die Insel nach wie vor als sein Staatsgebiet.